Hamburg. Wieder antisemitischer Vorfall an Universität Hamburg. Symbole der palästinensischen Hamas an Gebäude entdeckt. Staatsschutz ermittelt.

An der Universität Hamburg sind Symbole der palästinensischen Hamas und antisemitische Parolen entdeckt worden. Betroffen sei ein Gebäude des Unicampus, teilte die Polizei mit. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen auf. 

Die Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Ria Schröder zeigte sich entsetzt über die Schmierereien zum Semesterbeginn und erklärte: „Dieser Einschüchterungsversuch für jüdische und israelische Studierende ist nicht hinnehmbar.“ Die Universität müsse sich sofort darum kümmern, dass die Schmierereien entfernt und die Täter konsequent verfolgt werden. „Insbesondere bei Israel-bezogenem Antisemitismus aus dem linksextremen und islamistischen Milieu wird in Hamburg viel zu häufig ein Auge zugedrückt – damit muss endlich Schluss sein!“, forderte die FDP-Abgeordnete.

Entsetzen über antisemitische Schmierereien an Universität

Alexander Lemonakis, Sprecher des Präsidenten der Hochschule, erklärte: „Die Universität Hamburg (UHH) verurteilt diese Sachbeschädigungen aufs Schärfste und stellt konsequent Strafantrag bei der Polizei.“ Die Entfernung der Schmierereien sei unverzüglich am Montag in die Wege geleitet worden.

„Die UHH ist ein Ort des wissenschaftlichen Austausches und des akademischen Diskurses sowie eine weltoffene Hochschule, die sich entschlossen gegen jede Form von Diskriminierung, Gewalt und Hetze sowie gegen jegliche menschenverachtenden Äußerungen stellt“, hieß es. „Antisemitismus, Hass und Hetze haben keinen Platz an unserer Universität.“

Schon mehrfach Zwischenfälle an der Hochschule

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet und etwa 250 weitere in den Gazastreifen entführt wurden, ist es an der Universität mehrfach zu Zwischenfällen gekommen. Während einer Ringvorlesung zum Thema Antisemitismus im Juli hatten 150 Menschen an einer propalästinensischen Kundgebung vor der Universität teilgenommen.

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Nach einer öffentlichen Lesung zu Judenfeindlichkeit und Antisemitismus im Mai hatte es eine tätliche Auseinandersetzung zwischen einer 26-jährigen Zuhörerin und der Ehefrau des Vortragenden gegeben. In unmittelbarer Nähe der Hochschule und des Dammtorbahnhofs stand vier Monate lang bis Anfang September ein antiisraelisches Protestcamp.