Hamburg. Sie sind aufdringlich, können sich nicht ausweisen und versuchen, in Wohnungen zu gelangen. Was die Polizei in solchen Fällen rät.

Auf dem Nachbarschaftsnetzwerk Nebenan.de klagen derzeit mehrere Bewohnerinnen und Bewohner aus Hamburg-Eimsbüttel über dubiose Männer, die unangekündigt vor der Haustür stehen und sich als Mitarbeiter der Telekom ausgeben. Sie seien penetrant und aufdringlich und versuchten, sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Sie träten offenbar sowohl zu zweit als auch allein auf.

Eine Nutzerin berichtet: „Er wollte ganz dringend in meine Wohnung, um sich meinen Router etc. anzuschauen.“ Und weiter: „Anscheinend wurde in unserer Straße Glasfaser verlegt, und wenn ich jetzt ‚irgendwas‘ mache, bekomme ich den Umbau bis zu meiner Wohnung kostenlos.“

Falsche Mitarbeiter ziehen durch Hamburg: Das sagt die Telekom

Von ähnlichen Vorfällen berichten auch Bewohnerinnen und Bewohner aus der Neustadt und auf St. Pauli. Jetzt ist bei vielen die Unsicherheit groß – zumal es in der Vergangenheit schon öfter Betrugsfälle gegeben hat, bei denen Bewohner an der Wohnungstür überrumpelt wurden.

In den Posts der Nebenan.de-Nutzer wird auch berichtet, dass sich die Männer als „Stromableser“ ausgeben. Ausweisen konnten sich diese auch auf Bitten der betroffenen Anwohner hin nicht.

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Bei der Telekom nachgefragt, heißt es dazu: „Techniker von der Telekom kommen nur nach Vorannmeldung“, so Sprecherin Stefanie Haller. Allerdings gebe es auch Mitarbeiter, die ohne Ankündigung klingeln. Dabei handle es sich um Direktvermarkter, die über Glasfaseranschlüsse informieren. Halle betont aber: „Die dürfen die Wohnung nur betreten, wenn der Kunde das von sich aus anbietet.“

Auch der Verbraucherschutz warnt: „Man sollte auf keinen Fall irgendwelche Verträge an der Haustür abschließen und schon gar nicht einen Fremden in die Wohnung lassen, der sich nicht ausweisen kann.“

Fremde an der Tür: Hamburger Polizei gibt Tipps

Ganz allgemein empfiehlt die Hamburger Polizei in solchen oder ähnlichen Fällen dieses Verhalten:

  • Es gilt: Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Lassen Sie keine fremden Personen ohne vorherige Terminabsprache in die Wohnung.
  • Wenn Unbekannte angeblich beauftragt wurden, Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchzuführen, versichern Sie sich bei der zuständigen Stelle oder Ihrem Hausmeister.
  • Lassen Sie sich auch durch einen angeblichen Notfall nicht unter Zeitdruck setzen.
  • Ziehen Sie im Zweifel Nachbarn oder andere Vertrauenspersonen hinzu. Denn wenn es die Diebe erst einmal in die Wohnung geschafft haben, ist es fast unmöglich, alleine die Kontrolle zu behalten.
  • Sofern Sie jemanden in die Wohnung lassen, vergewissern Sie sich, dass die Tür anschließend wieder fest geschlossen ist.
  • Lassen Sie sich vorher einen Dienst- oder Mitarbeiterausweis zeigen.
  • Rufen Sie im Zweifel sofort die Polizei unter 110.