Hamburg. Ekelalarm: Bis zu 25.000 Insekten können mit dem Weihnachtsbaum in die Wohnung kommen. Expertin gibt Tipps, wie man sie loswird.
Gerade erst haben die Weihnachtsbaumverkäufer ihre Stände in Hamburg aufgebaut und schon könnte es mit dem Tannenbaum zu Weihnachten eine unangenehme Überraschung im Wohnzimmer geben. Denn: Schädlinge und Ungeziefer verstecken sich nicht nur gern in unseren Matratzen, Käfer, Zecken und Spinnen krabbeln auch sehr gern im Grün des Weihnachtsbaumes oder in den Ritzen des Kaminholzes herum.
Weihnachten Hamburg: Bis zu 25.000 Insekten im Tannenbaum
Bettwanzen, Papierfische in der Post und nun auch noch lnsekten im Tannenbaum? Ja, und zwar jede Menge: Bis zu 25.000 Insekten leben laut einer Studie der Universität Bergen auf einem Weihnachtsbaum. Diese Zecken, Motten, Käfer, Milben, Läuse und Spinnen kommen dann mit der Tanne in die Wohnzimmer.
Professor Bjarte Jordal von der Uni Bergen: „Die Tiere sind für gewöhnlich in einer Art Winterschlaf, aber durch die Wärme und durch das Licht im Wohnzimmer wachen sie auf und denken, es sei Frühling.“ Die gute Nachricht: Die meisten Tiere sterben innerhalb von kurzer Zeit am Baum ab, weil sie gar keine Nahrung finden.
Einige überleben jedoch, wie beispielsweise Rindenläuse. Sie ernähren sich von der Baumrinde und können den Baum schwächen, sodass er innerhalb weniger Tage viele Nadeln verliert. Das ist zwar ärgerlich, aber für den Menschen sind die Tiere vollkommen ungefährlich.
Weihnachten: Wenn es warm und hell wird, wachen Käfer, Motten, Spinnen und Zecken auf
Auch Käfer und Motten tummeln sich im Holz, sind für Baum und Mensch jedoch ebenso ungefährlich. Anders bei Zecken: Diese überwintern in milden Temperaturen in den Bäumen und können Borreliose auf den Menschen übertragen, wenn sie infiziert sind.
Darauf weist die Schädlingsexpertin Sophie Scharrer von Schädlingshero hin, der nach eigenen Angaben größten Vermittlungsplattform für Schädlingsbekämpfer und von Schädlingsbefall in Deutschland. Sophie Scharrer rät, den Baum zunächst einige Tage auf dem Balkon oder im Keller zu lagern, bevor er in die Wohnung kommt.
„Es ist ratsam, den Baum vorher kräftig zu schütteln, sodass die Schädlinge bereits vorher vom Baum fallen. Eine gute Idee ist auch, ein weißes Tuch am Stellplatz des Baumes auszubreiten. So lassen sich herabfallende Insekten schnell erkennen und entfernen.“ In den meisten Fällen ist eine professionelle Bekämpfung der Baumbewohner laut Scharrer nicht notwendig.
Tannenbaum schütteln, bevor er ins Wohnzimmer kommt
Wird Kaminholz länger gelagert, besteht die Gefahr, dass Insekten schlüpfen, denn im Brennholz können sich Larven von Frischholzinsekten ansiedeln. Schlüpfen diese und schwärmen aus, ist das zwar in der Regel kein Problem für das Mobiliar, denn sie befallen in erster Linie Frischholz und kein verbautes Trockenholz, unangenehm ist es trotzdem.
Anders sieht es bei sogenannten Trockenholzinsekten aus. Sie befallen gern Möbel, Balken und alles andere aus Holz. Doch sind Trockenholzinsekten selten in frischem Brennholz anzutreffen. „Nur, wer alte Möbel oder Reste von Baukonstruktionen als Brennholz nutzen möchte, sollte an diese Tierchen denken. Sie breiten sich schnell in der Wohnung aus und können eine echte Gefahr für Holzmöbel sein“, so Scharrer.
Ebenso kann der Hausbockkäfer, der gern in frischem Nadelholz nistet, zum Problem werden. Dieser ist in der Lage, sehr schnell sehr viel verbautes Nadelholz zu fressen, und kann somit erhebliche Zerstörung anrichten. Deshalb sollte auf das Verheizen von Nadelholz lieber verzichtet werden.
Tipp gegen Schädlinge: Brennholz nicht länger als drei Jahre lagern
Sophie Scharrer empfiehlt, Brennholz nicht länger als drei Jahre zu lagern. In dieser Zeit sollte es an der frischen Luft und vor Feuchtigkeit und Regen geschützt sein. Direkt neben dem Kamin sollte nur so viel Holz aufbewahrt werden, wie sich an höchstens zwei Tagen verbrennen lässt. Die warme Raumtemperatur begünstigt sonst das Schlüpfen von Insekten.
Generell sollte nur Holz verwendet werden, das zwischen November und Februar geschlagen wurde. Es hat dann die optimalen Voraussetzungen für die Trocknung, da unter anderem der Wassergehalt im Holz in dieser Zeit niedriger ist. Auch Schimmel und Fäulnis lassen sich so vermeiden, weil lebende Mikroorganismen in den kalten Wintermonaten weniger aktiv sind.
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Laut der Expertin ist eine professionelle Bekämpfung der Schädlinge auch bei Brennholz meist nicht notwendig. „Einzelne geschlüpfte Käfer können aufgesammelt und vor die Tür gesetzt werden.“