Hamburg. Tierrechtler demonstrieren am Sonnabend gegen die „Dschungel-Nächte“. Ihr Vorwurf: Für den Zoo „zählt nur, dass die Kasse klingelt“.
Schon seit Jahren lädt der Tierpark Hagenbeck zu den beliebten „Dschungel-Nächten“ ein. Auch in diesem Jahr bietet der Zoo an drei Sonnabenden jeweils ab 18 Uhr ein besonderes Programm mit Musik- und Tanzshows sowie Mitmachaktionen für Kinder. Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert die Veranstaltung nun jedoch scharf. Sie fühlt sich an ein besonders dunkles Kapitel in der Geschichte des Tierparks erinnert.
„Die eingesperrten Tiere sollen – wie früher auch Menschen in Hagenbecks ‚Völkerschau‘ – lediglich als exotische Kulisse dienen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung von Peta. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der damalige Betreiber des Tierparks indigene Menschen aus Afrika und anderen Teilen der Welt in sogenannten „Völkerschauen“ kommerziell zur Schau gestellt.
Tierpark Hagenbeck: Peta kritisiert „Dschungel-Nächte“ – „tierschutzwidrig“
Das Peta-Streetteam Hamburg, ein Verbund freiwilliger Unterstützer der Tierrechtsorganisation, zieht bewusst den extremen Vergleich zu dieser Kolonialpraxis und plant unter dem Motto „Artgerecht ist nur die Freiheit!“ am Sonnabend (22. Juni) vor dem Haupteingang des Tierparks eine Protestaktion.
In Sträflingskostümen und mit Tiermasken wollen sie von 18.30 bis 20 Uhr vor dem Haupteingang des Tierparks auf den großen Stress aufmerksam machen, dem die Tiere durch Lärm und Licht der Veranstaltung ausgesetzt seien. „Mit der tierschutzwidrigen Veranstaltungsreihe zeigen die Verantwortlichen einmal mehr, dass es ihnen weder um Artenschutz noch um Bildung geht – für sie zählt nur, dass die Kasse klingelt“, kritisiert Tim Schröner, Leiter des Peta-Streetteams, die „Dschungel-Nächte“ in Hagenbeck.
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Die Tierrechtsorganisation setzt sich immer wieder mit kontroversen Aktionen gegen die Zucht und Haltung von Tieren in Zoos und Tierparks ein. Zum 30-jährigen Geburtstag von Peta Deutschland in diesem Jahr geht die Organisation noch einen Schritt weiter und fordert, dass Tiere grundsätzlich vor dem Gesetz als Personen anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten.