Hamburg. Bäderland Hamburg sucht händeringend Personal. Besonders eine Aufgabe beim Vorschwimmen wird zur Herausforderung. Woran Bewerber oft scheitern.

  • Rund zehn Bewerber lädt Bäderland Hamburg zum Vorschwimmen ein.
  • Auch über die Saison hinaus sucht der Betreiber nach Personal
  • Besonders eine Aufgabe beim Vorschwimmen hat es in sich

Bäderland spricht vom „coolsten Arbeitsplatz des Sommers“: Über Facebook sucht der Badbetreiber bereits seit Monaten nach Rettungsschwimmern für die Freibad-Saison in Hamburg. Die Suche gestaltet sich allerdings als schwierig. Denn die meisten Bewerber scheitern bereits beim Vorschwimmen.

Dass im Sommer mehr Personal nötig ist, ist in jedem Jahr so. Das liegt an den Freibadflächen, die zusätzlich zu den Hallenbädern eröffnen. Bäderland-Sprecher Michael Dietel Dietel betont aber, dass es nicht nur um Saisonkräfte geht. „Von unserer Seite besteht der Wunsch, die Stellen dauerhaft zu besetzen. Wir stellen also in der Regel dauerhaft ein“, sagt er. „Einige wenige Bewerber wollen aber tatsächlich nur saisonal zu uns kommen, das ist natürlich auch okay.“ Konkret brauche man derzeit noch 20 bis 30 Rettungsschwimmer, um die Saison gut abdecken zu können.

Schwimmbad Hamburg: Den klassischen Bademeister gibt es nicht mehr

Was aber genau macht ein Rettungsschwimmer? Und: Ist das dasselbe wie ein Bademeister? Dietel erklärt: „Den Begriff Bademeister gibt es eigentlich nur noch im Volksmund. So nannte man früher die Menschen, die in den Volksbadeanstalten Wannenbäder zur Körperhygiene eingelassen haben.“ Heute sei es so, dass das, was die Menschen Bademeister nennen, immer Rettungsschwimmer sind.

Zu den Aufgaben der Rettungsschwimmer zählt es, die Badeaufsicht zu unterstützen, Ansprechpartner für die Badegäste zu sein, Reinigungs- und Pflegearbeiten zu übernehmen, bei einem Notfall Rettungsmaßnahmen zu übernehmen und Erste Hilfe zu leisten.

Rettungsschwimmer müssen auch in unübersichtlichen Situationen den Überblick behalten – wie hier an einem heißen Sommertag im Kaifu-Bad in Hamburg-Eimsbüttel (Archivbild).
Rettungsschwimmer müssen auch in unübersichtlichen Situationen den Überblick behalten – wie hier an einem heißen Sommertag im Kaifu-Bad in Hamburg-Eimsbüttel (Archivbild). © picture alliance/dpa | Georg Wendt

Bäderland Hamburg: Rettungsschwimmer müssen Gefahren rechtzeitig erkennen

„Am wichtigsten ist es, auch in einem vollen Freibad den Überblick zu behalten und brenzlige Situationen bestenfalls zu erkennen, noch bevor sie eintreten“, so Dietel. „Das kann ein Kind sein, das sich ohne Eltern auf das tiefe Becken zubewegt oder das Bemerken von ungewöhnlichen Bewegungsmustern im Wasser.“

Die Bezahlung liegt nach dem Bäderland-Haustarif bei rund 2500 Euro brutto pro Monat (bei einer 39-Stunden-Woche) plus Zulagen. Derzeit würden pro Woche etwa zehn Interessenten zum sogenannten Vorschwimmen kommen. Doch was einfach klingen mag, ist tatsächlich eine Hürde, die die meisten nicht auf Anhieb nehmen können. „Von zehn Bewerbern meistern etwa ein bis zwei die Anforderungen“, so Dietel.

Rettungsschwimmer in Hamburg gesucht: Beim Vorschwimmen muss viel gezeigt werden

Was beim Vorschwimmen gezeigt werden muss: vier bis sechs Bahnen einschwimmen und dabei verschiedene Schwimmstile zeigen (Kraul ist dabei ein Muss), 25 Meter Streckentauchen, aus dem Sprungbecken (vier bis fünf Meter tief) mit einem Tauchgang zehn Ringe einsammeln und nach oben bringen und in einer kombinierten Übung erst anschwimmen und dann aus der Tiefe eine Rettungspuppe hochholen und diese dann die 25 Meter zurück zum Beckenrand bringen.

Zusätzlich ist ein Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber wünschenswert, dieses kann aber auch nachgeholt werden. Im Falle einer Einstellung ist neben einem aktuellen Erste-Hilfe-Nachweis noch ein polizeiliches Führungszeugnis notwendig.

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Insbesondere an den Tauchübungen scheitern laut Dietel viele Bewerber. Aber er versichert: „Das Tauchen kann man gut trainieren und mit etwas Übung ist es gut zu schaffen.“ Die tiefen Tauchgänge seien damit begründet, dass die Rettungsschwimmer auch an der tiefsten Stelle im Bad einen Menschen retten können müssen.

Er betont: „Die Eignung zum Rettungsschwimmer ist immer auch Voraussetzung und Basis für weitere Berufsperspektiven bei Bäderland. Neben Tätigkeiten in den Saunen ist vor allem die Schwimmlehrtätigkeit sehr gesucht und kann mit einer weiteren Fachqualifizierung erlangt werden.“