Hamburg. Wegen mehrerer Vorfälle müssen sich Besucher in Essen jetzt am Eingang ausweisen. Wie Bäderland auf die neue Regelung reagiert.

Große Freibäder in Essen führen jetzt eine neue Regelung ein. Ab Juni müssen Besucher am Eingang ihren Ausweis vorlegen, sonst wird es nichts mit Bahnenziehen und Plantschen. Die Praxis, die für Gäste ab 14 Jahren gilt, hat einen ernsten Hintergrund: Es ist so oft zu Pöbeleien und Handgreiflichkeiten gekommen, dass die Stadt an der Ruhr jetzt zu dieser Maßnahme greift. Private Sicherheitsdienste hätten nicht ausgereicht, um den Übergriffen Herr zu werden.

Andere Städte wie Berlin oder Düsseldorf hatten bereits in der vergangenen Saison auf diese Praxis gesetzt, nachdem es zu Vorfällen wie Prügeleien unter Gästen gekommen war. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob diese Regelung auch in Hamburg, wo das erste Freibad kürzlich geöffnet wurde, übernommen wird.

Freibad Hamburg: Wie Bäderland auf die Einführung der Ausweispflicht in Essen reagiert

„Es gibt keine erkennbare Notwendigkeit, Ausweiskontrollen durchzuführen“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel zur Praxis in Freibädern wie Kaifu, Stadtparksee oder Bondenwald. Es habe in Hamburg weder Zwischenfälle wie in Berlin oder Düsseldorf gegeben, noch sei die Wetterlage an der Elbe mit diesen Regionen vergleichbar, sagt Dietel zur Begründung.

Die Freibadsaison startet in Hamburg jetzt bald auch an weiteren Standorten, bislang ist nur das Kaifu-Sommerfreibad von Bäderland geöffnet.
Die Freibadsaison startet in Hamburg jetzt bald auch an weiteren Standorten, bislang ist nur das Kaifu-Sommerfreibad von Bäderland geöffnet. © picture alliance/dpa | Georg Wendt

Bisher sind in Hamburg lediglich an besonders heißen Tagen mit weit mehr als 30 Grad Sicherheitsdienste in den Bädern unterwegs, etwa um Taschendiebstählen auf den Liegewiesen entgegenzuwirken.

Bäderland Hamburg war an bundesweiter „Ideensammlung“ für Regeln im Freibad beteiligt

Die Entscheidung, eine Ausweichpflicht in Essen einzuführen, ist nach einer Ideensammlung des zuständigen Bundesverbandes (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen) getroffen worden, an der alle großen Betreiber mitgewirkt haben, auch Bäderland aus Hamburg. Grundlage ist aber, dass „jeder Standort selbst entscheidet, welche Maßnahmen im jeweiligen räumlichen Setting nötig sind und ergriffen werden müssen“, erläutert Bäderland-Sprecher Dietel zu der Entscheidung.

Mehr zum Thema

Übrigens steht der Start der Saison in weiteren Bäderland-Freibädern noch aus, bisher ist das Wetter nicht ausreichend sommerlich. Ins kühle Nass springen können Hamburger aber abgesehen vom Kaifu-Bad schon in diversen Naturfreibädern.