Hamburg. Der Stoff, der am Dienstagmittag in einem Institut an der Bundesstraße austrat, gilt als hochgiftig. Warum der junge Mann ins UKE kam.
Beim Austritt eines Gefahrstoffes in einem Gebäude der Pharmazie (Universität Hamburg) an der Bundesstraße in Hamburg-Eimsbüttel ist ein 24 Jahre alter Mitarbeiter des Fachbereichs Chemie verletzt worden. Wie Alexander Lemonakis, Sprecher der Universität Hamburg, dem Abendblatt auf Anfrage sagte, sei beim Entsorgen von Chemikalien etwas Brom ausgetreten. Daraufhin habe sich der 24-Jährige, der in dem Fachbereich an seiner Promotion arbeitet, „vorbildlich“ verhalten und dafür gesorgt, dass die Feuerwehr alarmiert worden sei.
Brom ist sehr giftig und stark ätzend. Eingeatmete Dämpfe können zu Atemnot, Lungenentzündung oder einem Lungenödem führen. Offenbar hatte der Betroffene Bromdämpfe eingeatmet, Spritzer der rotbraunen Flüssigkeit sollen zudem auf seine Hand getropft sein. Der junge Mann sei mit dem Verdacht auf eine Atemwegsreizung und Hautverätzung, begleitet vom Notarzt, ins UKE transportiert worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg. Er habe außerdem ein Gegengift erhalten, um die Chemikalie zu neutralisieren.
Der Umstand, dass ein Notarzt im Einsatz war, lasse in diesem Fall aber nicht automatisch auf den Schweregrad der Verletzung schließen. „Bei Verdacht auf eine Gefahrstoff-Kontamination ist eine ärztliche Begleitung immer angezeigt“, so der Feuerwehrsprecher weiter. Grundsätzlich arbeite die Feuerwehr bei solchen Lagen mit „großem Besteck“.
Universität Hamburg: 24-Jähriger bei Chemieunfall im Eimsbüttel verletzt
Die Feuerwehr war um 13.22 Uhr alarmiert worden. Unter anderem rückte der Umweltdienst aus, Männer im Schutzanzug und mit Gasmaske eilten zum Unfallort. Mehr als 20 Feuerwehrleute waren im Einsatz, sie unterstützten den Gebäudebetreiber unter anderem bei der Eindämmung des Gefahrstoffes. Bereits nach kurzer Zeit seien in dem betroffenen Raum des Gebäudes keine Emissionen mehr nachweisbar gewesen, sagte Polizeisprecher Thilo Marxsen. Teile der Universität und die Bundesstraße waren während des Einsatzes gesperrt. Gegen 14 Uhr rückte die Feuerwehr wieder ab.
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„Dem Betroffenen geht es gut“, sagte Uni-Sprecher Lemonakis dem Abendblatt. Kaum überraschend kämen Mitarbeiter im Fachbereich Chemie häufig mit Chemikalien in Kontakt – natürlich geschützt. „Alle Mitarbeiter sind bestens geschult im Umgang mit den Stoffen“, so Lemonakis. Solche Unfälle ereigneten sich denn auch höchst selten.