Hamburg. Niendorf: Postbote meldet „komischen Geruch“. Polizei leitet Todesermittlungsverfahren ein. Warum blieb Tod der Frau so lange unbemerkt?

Die Polizei Hamburg hat in einem Reihenhaus inHamburg-Niendorf eine weibliche Leiche entdeckt. Nach Angaben der Polizei, die von einem Postboten verständigt worden war, starb die ältere Frau bereits unbemerkt vor mehreren Monaten, vermutlich im Januar 2024.

In der kleinen Wohnstraße östlich des Garstedter Wegs stehen ausschließlich kleine Reihenhäuser. Auf der gegenüberliegenden Straße stehen die dazugehörigen Garagen. Die Vorgärten sind allesamt gepflegt. Umso mehr fielen daher die Mitarbeiter der Spurensicherung mit Atemschutzmasken am Eingang zu dem Haus auf. Polizeibeamte fragten Nachbarn in den umliegenden Häusern. Die Hausbewohnerin war offenbar im Winter zuletzt gesehen worden.

Polizei Hamburg: Mumifizierte Leiche in Hamburg-Niendorf gefunden

„Der Postzusteller hat um 12.15 die Polizei verständigt, weil er einen komischen Geruch wahrgenommen hat“, sagt Polizeisprecher Thilo Marxsen. Außerdem habe der Zusteller gesehen, dass viele Insekten in dem Haus waren. „Die Feuerwehr hat dann die Tür geöffnet und einen Leichnam in dem Reihenhaus aufgefunden. Der Leichnam wies sichere Todeszeichen auf, die auf eine längere Liegezeit hinweisen.“ Laut Marxsen leitet das Landeskriminalamt für Todesermittlungen die Untersuchung.

Nach Abendblatt-Informationen war die Leiche bereits so stark mumifiziert, dass eine Identifizierung nicht möglich war. Damit bleibt noch unklar, ob es sich um die Bewohnerin des Mittelreihenhauses handelt. Die Polizei hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, der Leichnam sei ins Institut für Rechtsmedizin gebracht worden, sagt Marxsen. Es gebe aber derzeit keinen Hinweis auf Fremdverschulden.

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In der Nachbarschaft hat nun die Diskussion darüber eingesetzt, wie es sein kann, dass in einer Straße, wo man einander kennt, sich regelmäßig beim Kommen und Gehen trifft, der Tod einer Frau monatelang unbemerkt bleiben kann.