Hamburg. In Eimsbüttel regen sich Anwohner über parkende Wohnmobile auf. Doch die Camper sind nur Teil eines zunehmenden Konkurrenzkampfes.
Es ist nur noch ein Gegeneinander: Fahrradfahrer, die sich über Fußgänger ärgern, Fußgänger und Fahrradfahrer gegen Autofahrer – und nun haben Anwohner im dicht besiedelten Eimsbüttel die Camper im Visier. Die Wohnmobile würden Parkplätze wegnehmen und dauerhaft dort stehen. Für manche Menschen sind sie mittlerweile regelrechte Hassobjekte geworden.
In Einzelfällen mag es sein, dass ein Wohnmobil den Winter über nicht bewegt wird und dauerhaft einen Parkplatz blockiert. Das ist ärgerlich. Aber in den meisten Fällen blockieren sie nicht, sie parken nur.
Denn Camper ist nicht gleich Camper. Sehr viele nutzen ihre VW-Busse oder Kastenwagen regelmäßig als Pkw. Übrigens zahlen Besitzer solcher Fahrzeuge genauso Steuern, Abgaben und Versicherungen wie Fahrer kleinerer Autos auch. Meist sogar noch höhere.
Parkplatznot in Eimsbüttel: Wohnmobile und Kleinwagen konkurrieren um wenige Stellflächen
Es ist nicht der einzelne Camper, sondern der steigende politisch gewollte Parkdruck in den innerstädtischen Vierteln, der dazu führt, dass die Nerven bei einigen Anwohnern blank liegen. Wohnmobile sind nur ein Teil des Problems: Auch Zweit- und Drittwagen konkurrieren um die wenigen Parkplätze.
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Aber Camper fallen eben mehr auf. Und doch: Sie sind genauso erlaubt wie ein SUV, eine Limousine oder ein Kombi. Noch gibt es zum Glück kein Verbot für bestimmte Fahrzeugtypen.
Die Campingsaison 2024 startet jetzt – dann ist auch wieder mehr Platz
Für Großstadtmenschen ist ein Wohnmobil eine Möglichkeit, um der Enge der Stadt zu entfliehen. Die geräumigen Vans erleichtern es zudem, Hobbys wie zum Beispiel dem Windsurfen nachgehen zu können.
Wer sich über Wohnmobile aufregt, für den gibt es gute Nachrichten: Die Camping-Saison startet jetzt. Dann sind auch wieder mehr Parkplätze frei im Viertel.