Hamburg. Auf geeigneten Arealen im Bezirk soll es auch um Gesundheitsprävention gehen. Der Vorschlag wurde angenommen. Wie es nun weitergeht.
- Die Fraktion Die Linke in Eimsbüttel setzt sich für öffentliche Tanzflächen ein.
- Diese Flächen könnten auf Schulhöfen im Bezirk entstehen.
- Tanzflächen sollen generell der Gesundheitsvorsorge dienen.
Mitten in Eimsbüttel unter freiem Himmel tanzen, zum Beispiel in Parks und auf Schulhöfen: Das fordert die Fraktion der Partei Die Linke unter anderem in der Bezirksversammlung Eimsbüttel. Und sie hat mit ihrer Idee Erfolg: Bis auf die AfD haben alle Fraktionen dem Antrag zugestimmt.
Der Antrag wurde im zuständigen Ausschuss für Haushalt, Kultur und Sport angenommen. Die Beschlussempfehlung müsste in der kommenden Bezirksversammlung abschließend verabschiedet werden. Die Chancen dafür stehen laut Mikey Kleinert von den Linken gut.
Eimsbüttel: Es soll generell um Gesundheitsprävention gehen
Kleinert hatte für die Linken in der Bezirksversammlung die Idee öffentlicher Tanzflächen eingebracht. „Beim Tanzen im öffentlichen Raum kann man sich niederschwellig, generationsübergreifend und ungezwungen miteinander bewegen“, sagt Kleinert. Dazu brauche es aber Orte, die über ausreichend Infrastruktur mit Sanitäranlagen und geeigneten Bodenbelägen verfügten und offiziell als öffentliche Tanzflächen anerkannt werden.
Erweitert wurde der ursprüngliche Antrag um das Thema Inklusion. „Wir überlegen nun, wie man solche Flächen für Gesundheitsprävention nutzen kann“, so Kleinert.
Bald tanzen auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz oder auf Schulhöfen?
Darauf wird ein weiterer Antrag für die Umsetzung nötig. Die Tanzflächen, so Kleinert, würden wenig Aufwand erfordern und könnten beispielsweise auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz zwischen Osterstraße und Heußweg oder auf Schulhöfen errichtet werden. In der Schulzeit könnten dann auch Schüler und Schülerinnen diese Tanzflächen nutzen.
Damit auch bei Regen getanzt werden kann, fordert Kleinert zudem entsprechende Holzüberdachungen. Eine aufwendige Beleuchtung und Stromversorgung sei dabei nicht erforderlich, da diese Flächen hauptsächlich während der Sommermonate genutzt würden, wenn es länger hell ist.
Tanzen in Eimsbüttel: Alle Generationen sollen zusammenkommen
„Interessierte könnten nach Musik aus ihren eigenen tragbaren Soundboxen tanzen“, so Kleinert. Kleine Musikboxen mit integrierten Akkus seien ausreichend.
Mikey Kleinert: „Um Eimsbüttels Tanzlandschaft zu stärken und damit gesellschaftliche Teilhabe generationenübergreifend zu fördern, gilt es jetzt zu vereinbaren, solche öffentlichen Tanzflächen im Bezirk Eimsbüttel zu ermöglichen.“
Damit es keinen Ärger mit den Anwohnern gibt, weil die Musik eventuell zu laut sein könnte, fordert Kleinert das Bezirksamt Eimsbüttel auf, Hinweisschilder zu entwerfen, die Informationen zur Nutzung der Tanzflächen und zur maximalen Musiklautstärke enthalten. Außerdem sollten Vertreter der Tanzszene in den Kulturausschuss kommen, um Mindestanforderungen wie den Bodenbelag und andere relevante Aspekte zu diskutieren.
Tanzen ist in der Öffentlichkeit in Hamburg grundsätzlich erlaubt
Tanzen in der Öffentlichkeit ist übrigens grundsätzlich erlaubt, heißt es aus dem Bezirksamt Eimsbüttel. „Kritisch kann es nur bei der Lautstärke der Begleitmusik werden: Zu beachten wären die Regeln des Lärmschutzes, hierauf hat ja auch der Antragsteller mit seinem Vorschlag, Hinweisschilder aufzustellen, abgezielt“, so Bezirksamtssprecher Kay Becker.
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Sollte der Antrag eine Mehrheit in der Bezirksversammlung finden, kommt es darauf an, Flächen zu suchen, die auch die Interessen der Nachbarschaft berücksichtigen.
Eimsbüttel: Idee geht auf Bürgerschaftsantrag für die Seeterrassen zurück
Die Idee in Eimsbüttel geht auf einen von Rot-Grün abgelehnten Antrag der Bürgerschaftsfraktion der Partei Die Linke von August 2023 zurück, in der eine öffentliche Zwischennutzung für die Seeterrassen gefordert wurde.
Ganz neu ist die Idee nicht: Beim Elbsommer in der HafenCity wurde im vergangenen Jahr etwa auf den Magellan-Terrassen Tango getanzt.