Hamburg. Das zwei Jahre alte Tier lebte erst seit August im Tierpark – und sollte dort für Nachwuchs sorgen. Was die Todesursache sein könnte.
Sie lebte erst seit August im Tierpark Hagenbeck, nun ist die zwei Jahre alte Kameldame Stella überraschend gestorben. Das teilte der Hamburger Zoo am Mittwochmorgen auf Facebook mit. „Stella sollte unsere kleine Trampeltierherde mit neuen Genen bereichern und frischen Wind in die Kamelfamilie bringen“, heißt es in der traurigen Nachricht.
Nach den Berichten über den mittlerweile ausgesetzten Streik etlicher Hagenbeck-Mitarbeiter ist das eine weitere Hiobsbotschaft aus dem Tierpark. Auslöser für Stellas plötzlichen Tod sei höchstwahrscheinlich eine bakterielle Infektion, schreibt Hagenbeck. Die genaue Todesursache werde aber noch untersucht.
Tierpark Hagenbeck: Kameldame Stella überraschend gestorben
„Wir vermuten, dass es eine durch Clostridien ausgelöste Infektion im Bauchraum war“, so Dr. Guido Westhoff, der Zoologische Direktor des Tierparks. Durch eine tierpathologische Untersuchung gelte es jetzt herauszufinden, um welchen Bakterienstamm es sich handele, wie lange die Infektion bereits bestanden habe und wie die Bakterien in den Körper gelangt seien.
Der Tod der jungen Kamelstute habe alle überrascht. „Sie war ja noch in der Phase der Eingewöhnung, wir kannten sie also noch nicht lange. Aber sie hat keine großen Verhaltensauffälligkeiten gezeigt und gefressen – und war damit für uns augenscheinlich gesund.“
Junge Kamelstute sollte die bestehende Herde bei Hagenbeck ergänzen
Stellas Tod sei „traurig und ärgerlich“, so Westhoff weiter. „Sie war erst seit Ende August bei uns und sollte unsere Herde vergrößern und durch ihre Gene ergänzen.“ Nun sind die Kameleltern Samira und Azeem mit ihrem im Mai geborenen Sohn Jafar wieder unter sich.
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Asiatische Kamele wie Stella stammen ursprünglich aus Zentralasien. Man findet sie zwischen Afghanistan und China, wo sie vorwiegend in der Mongolischen Steppe und der Wüste Gobi leben. Dank ihrer zwei Höcker, die als Fett- und Energiedepot dienen, können sie dort heiße Tage, frostige Nächte, Sandstürme und Wassermangel überstehen – nicht aber, wie in Stellas Fall, eine tödliche Infektion.