Hamburg. Bittere Bilanz für die IG Bau: Zum groß angekündigten Streik-Auftakt kam gerade mal ein Dutzend Beschäftigte. Albrecht ist erleichtert.

Am groß angekündigten Streik im Tierpark Hagenbeck haben am ersten Tag deutlich weniger Beschäftigte teilgenommen als die Gewerkschaft erwartet und Geschäftsführer Dirk Albrecht gefürchtet hatte. Nach Auskunft des Zoo-Chefs sind nur zwölf Beschäftigte ihrem Dienst ferngeblieben. Am Streik-Auftakt am Montag hatten mehr als 20 teilgenommen.

In der Tierpflege hätten sogar nur zwei Personen gestreikt – und die seien Mitglieder im Betriebsrat, so Albrecht. Drei weitere Beschäftigte hätten sich in ihrer Mittagspause zu den Streikposten vor dem Tierpark gesellt. „Ich bin sehr erleichtert. Denn wenn das so weitergeht, ist kein Gang vor das Arbeitsgericht nötig.“

Hagenbeck-Streik wird zum Flop – wirkte die Prämie?

Wie berichtet, hatte der Tierpark-Chef mit einer einstweiligen Verfügung gedroht, sollte im Bereich der Tierpflege gestreikt werden. Fehlten weiterhin nur die beiden Beschäftigten aus dem Betriebsrat, sei das Wohl der Tiere nicht gefährdet, so Albrecht. Denn in der Regel seien am Tag im Schnitt 20 Tierpfleger und Tierpflegerinnen im Einsatz.

Wer von ihnen während des unbefristeten Streiks arbeitet, erhält vom Tierpark 50 Euro tägliche Streikbruchprämie. Dies gelte zunächst bis zum 30. September, sagte Albrecht am Dienstag. Eine Verlängerung sei möglich und hänge vom weiteren Streikverlauf ab. Für den Warnstreik am Montag hatte der Zoo-Chef einmalig 150 Euro ausgelobt.

Wie sich der Streik aus Sicht der Gewerkschaft entwickelt hat, war zunächst nicht herauszubekommen. Trotz mehrfacher Anfragen meldete sich IG Bau-Gewerkschaftssekretär Pascal Lechner nicht zurück. Von den 85 im Betriebsrat organisierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hatten laut IG Bau 60 für einen Streik gestimmt.