Hamburg. Der Gastronom hat das frühere Café TH2 übernommen und komplett umgestaltet. Warum sich die Eröffnung so lange verzögert hat.
Lange war die Ecke Isestraße/Klosterallee in Harvestehude fest in der Hand des Cafés TH2. War im Sommer Isemarkt, trugen auch die vielen dicht besetzten Tische und Stühle davor maßgeblich zum Pariser Flair im Bezirk Eimsbüttel bei. Doch dann hörten die Betreiber nach 20 Jahren auf. Und die beliebte Ecke in Hamburg war seit Anfang 2022 verwaist.
Das wird sich jetzt ändern – und dann wird sich zum französischen auch orientalischer Charme gesellen. Denn die Brasserie En Cœur, die hier bald eröffnet, wird von Samer Charouf betrieben, dem Gründer der Mazza-Restaurants in Eimsbüttel und Poppenbüttel.
Mazza-Gründer eröffnet noble Brasserie am Isemarkt
Dass sich drinnen etwas getan hatte, konnte man in den vergangenen Monaten erahnen. Nicht vollständig abgeklebt, gaben die Fenster den Blick frei auf große Lüster und den oberen Teil eines Raumteilers mit orientalischer Ornamentik. Doch die Tür blieb weiterhin geschlossen.
Seit einiger Zeit steht sie offen. Draußen warten bereits Bistromöbel unter roten Sonnenschirmen und einer großen Markise auf ihren Einsatz. Doch hier ist noch nichts los – ebenso wie im nobel gestalteten Innenraum. Mit seinen dunkelgrauen Wänden, Holzelementen mit Ornamentik, einem von hübschen Fliesen unterbrochenen Eichenboden und den gemütlichen Sitzmöbeln verströmt er dezente orientalische Behaglichkeit.
Brasserie En Cœur in Harvestehude: Betreiber wartet noch auf Konzession
Denn noch wartet Charouf auf die Konzession des Bezirksamts. „Die früheren Betreiber hatten ihre Konzession abgemeldet, daher muss jetzt alles noch einmal geprüft werden.“ Bis zur Eröffnung könne es nur noch wenige Tage dauern. „Ich kann es kaum erwarten.“
Ebenso ungeduldig wie er sind auch viele Passanten. „Jeden Tag kommen hier unglaublich viele Leute vorbei, die fragen, wann es endlich losgeht, und sagen, dass sie sich auf uns freuen.“
Im En Cœur am Isemarkt wird es Hummus, Falafel und Lammwürstchen geben
Den Namen En Cœur – französisch für „im Herzen“ – habe er gewählt, weil „bei uns Orientalen die Gastfreundschaft im Herzen sitzt“, sagt der 53-jährige Gastronom, der jeden Tag vor Ort sein möchte. Anbieten wird er syrisch-mediterrane Küche. „Hummus, Falafel, Lammwürstchen und Petersiliensalat – aber auch ein paar Überraschungen.“
Dass das En Cœur nicht nur Brasserie, sondern auch Bar sein wird, zeigt der stylishe Holztresen mit umlaufender Messingkante. Und dass es hier hochwertige Drinks geben wird, lässt das Logo Chandon auf den Schirmen vermuten. „Ich habe eine Kooperation mit Moët Hennessy, aber es wird auch tolle Weine geben“, verspricht Charouf. Und fügt hinzu: „Was ich anbiete, wird alles seinen Preis wert sein.“
Orientalisch essen am Isemarkt in Hamburg-Eimsbüttel
Aber er wolle es unkompliziert halten. Auch wer nur einen Drink nehmen oder nur einen Kaffee trinken wolle, sei willkommen. Zu den Gründen, warum er den Laden erst nach eineinhalb Jahren eröffnet, sagt er nicht viel. Es habe mit dem Innenausbau zu tun, der nicht fertig wurde, und damit, dass er „glücklicherweise“ in Poppenbüttel viel zu tun hatte.
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Von dem Eimsbüttler Mazza hat er sich bereits im September 2021 getrennt. „Zwei große Läden, das wurde mir zu viel“, so Charouf. Aber ein „Baby“ wie das En Cœur als zweiten Laden, das sei immer sein Traum gewesen.
Wenn es so weit ist, wird die Brasserie täglich zwischen 11 und 24 Uhr öffnen (am Wochenende bis 1 Uhr). Die Küche soll durchgängig bis 22 Uhr im Einsatz sein. Demnächst wird es auch eine eigene, vom Mazza Poppenbüttel unabhängige Website geben, auf der sich die Gäste über Speisen, Getränke und Neuigkeiten informieren können.