Hamburg. Der Bezirk befragt Bürger im Internet, was für mehr Sicherheit auf Schulwegen sorgen könnte. Welche Probleme die Befragten sehen.

Wie können Schulwege in Eimsbüttel sicherer gestaltet werden? Das möchte das Bezirksamt von den Bürgern im Bereich Grindelberg, Isebekkanal und Schäferkampsallee erfahren. Derzeit läuft dazu ein Online-Beteiligungsverfahren. Schon jetzt wird deutlich: Rücksichtslose Fahrradfahrer sowie fehlende Radwege und Zebrastreifen sind in dem dicht besiedelten Bezirk ein großes Problem.

Die Befragung soll aufzeigen, wie zwischen Grindelberg, Schlump und Isebekkanal Schulwege sicherer gestaltet werden können. In dem Bereich befinden sich besonders viele Schulen und Kitas.

Verkehr Hamburg: Fehlende Rücksichtnahme von Radfahrern

„Mit der Online-Beteiligung wollen wir von Schülern und Schülerinnen, Lehrkräften, Eltern und weiteren Interessierten wissen, … an welchen Stellen sie sich möglicherweise unsicher fühlen und was passieren muss, damit man dort gerne zu Fuß und mit dem Rad unterwegs ist“, heißt es auf der Homepage.

Ein Konzept soll im Herbst 2023 fertig sein. Mehr als 250 Beiträge sind bereits eingegangen. Fest steht: Zwischen Radfahrern und Fußgängern läuft es überhaupt nicht reibungslos, viele bemängeln fehlende Rücksichtnahme.

Verkehr Hamburg: Chaotische Situationen

Beispiel U-Bahn-Station Hoheluftbrücke. „An der Ampel kommt es häufig zu chaotischen Situationen, da es ein sehr hohes Aufkommen an Fußgängern und Fahrradfahrern gibt“, schreibt ein Bürger. „Die Wege sind nicht klar gekennzeichnet. Auch die Fahrbahnen sind schlecht einzusehen und mit Fahrzeugen mit hohem Tempo auf jeden Fall eine Gefahr.“

Beispiel Isebekkanal. Hier beklagen Eltern die vielen rücksichtlosen Radfahrer: „Der Weg ist jeden Morgen und auch am Nachmittag zu den Stoßzeiten der Schul- sowie Kitakinder extrem gefährlich, da die Fahrradfahrer ohne jegliche Rücksicht und Einsicht in beide Richtungen vor den ,Goebenbrücken’ und Piratenspielplatz in sehr schnellem Tempo unterwegs sind. Es wurden auch schon Zusammenstöße beobachtet. Für diese gefährliche Verkehrssituation sollte unbedingt ein Radweg mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung genau gekennzeichnet sein.“

Dauergrün für Radfahrer wäre Katastrophe für Fußgänger

Andere Eltern schreiben: „Die Idee, die Fußgängerampel Bundesstraße am Kaifu für Fußgänger/Radfahrer auf Dauergrün zu schalten und entsprechend Autofahrer:innen nur nach Bedarf grün zu schalten wäre eine Katastrophe für Fußgänger:innen, Kinder, Behinderte etc: Schon jetzt ist es eine Autobahn für rücksichtslose Fahrradfahrer:innen.“ Zu befürchten seien „schwerwiegende Unfälle“.

Beispiel Bundesstraße. Dort schlägt ein Bürger vor, die Straße zur Einbahnstraße zu machen: „Eine Fahrspur wird zur Radspur. Die jetzigen Fahrradstreifen werden beidseitig zum Gehweg umgewandelt. Dadurch muss man als Fußgänger keine Angst mehr haben, von einem irren Radfahrer umgefahren zu werden.“

Verkehr Hamburg: Schüler haben Angst vor Autoverkehr

Schüler beklagen außerdem zu schmale Radstreifen an der Schlankreye: „Man hat Angst darauf zu fahren, weil man durch ausparkende Autos und aufgehende Autotüren getötet werden könnte. Wenn Radstreifen, dann sicher!“

Das Beteiligungsverfahren läuft noch bis zum 31. Januar. Unter https://schulcluster-eimsbuettel.beteiligung.hamburg/#/projectinfo kann sich jeder dazu äußern und Ideen einbringen.