Hamburg. Mit verschiedenen Maßnahmen soll das Wohnviertel rund um die Rellinger Straße attraktiver werden. Das ist geplant.

Die SPD-Fraktion im Bezirk konkretisiert Pläne, wie Eimsbüttel in ein „Superbüttel“ verwandelt werden kann. Mit verschiedenen Maßnahmen soll die Aufenthaltsqualität im Wohnviertel rund um die Rellinger Straße erhöht werden.

Die Sozialdemokraten wollen eine spürbare Verkehrsberuhigung in Langenfelder Damm und Lappenbergsallee durchsetzen. Der viel befahrene Straßenzug soll nicht länger als Abkürzung zur Autobahn genutzt werden, deshalb soll hier künftig Tempo 30 gelten.

Verkehr in Hamburg: Mehr Raum zum Verweilen in Eimsbüttel geplant

Der kleine, von der Nachbarschaft Hammonia-Platz genannte Kreuzungsbereich zur Methfesselstraße habe das Potenzial, mit wenig Aufwand zu einem neuen Quartiersplatz umgestaltet zu werden, sagte Gabor Gottlieb, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Das wollen wir jetzt angehen.“ Die Pläne sollten eng mit den Anwohnern abgestimmt werden.

„Das Quartier zwischen Kieler Straße und Apostelkirche ist bunt, lebenswert und schon heute ziemlich super“, so Gottlieb. „Wir halten es dennoch für sinnvoll, hier mehr Raum zum Verweilen zu schaffen.“ Über das Antragspaket der SPD soll die Bezirksversammlung am Donnerstag abstimmen.

Verkehrsberuhigung in Eimsbüttel: Weniger Parkplätze, mehr Grün

Mit dem Vorschlag greifen Eimsbüttels Sozialdemokraten Impulse der Initiative „Superbüttel“ auf. Deren Pläne gehen allerdings deutlich weiter. Die Initiative Kurs Fahrradstadt hatte im April Anwohner online befragt, ob Eimsbüttel zum „Fahrradparadies“ werden soll. Demnach stimmten rund 76 Prozent der 613 befragten Anwohner für das Projekt, das die Initiatoren auf den Namen „Superbüttel“ getauft haben.

Der ehrgeizige Plan: Im dicht bebauten Altbau-Wohnquartier rund um die Rellinger Straße soll Eimsbüttel in großem Umfang nicht nur verkehrsberuhigt werden – es soll ein eigenes Hamburger Modell mit weniger Parkplätzen, mehr Grün und viel Raum für Menschen entstehen, das Superbüttel eben. Selbst Personen mit eigenem Auto hätten mehrheitlich für das Konzept (56 Prozent) gestimmt, so die Initiative. Bei den Personen ohne eigenes Auto waren es laut Initiative sogar 94 Prozent.

SPD: Überteuerten Prozess wie in Ottensen darf es nicht geben

„Mit unserem Vorschlag greifen wir Ideen der Initiative Superbüttel auf“, erklärt Ralf Meiburg, SPD-Abgeordneter für Eimsbüttel-Nord. „Wir wollen uns auch die Rellinger Straße und die Nebenstraßen genau anschauen: Was ist hier möglich? Wie schaffen wir in den kleinen Straßen eine weitere Verkehrsberuhigung, vielleicht sogar mit Tempo 20?“

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Wichtig sei, alle Menschen im Viertel mitzunehmen. Was künftig im Quartier passiert, müsse von den Anwohnerinnen und Anwohnern mit getragen werden – auch von denen, die auf ein Auto angewiesen sind. Deshalb will die SPD ein partizipatives Verfahren schaffen, in dem die Leute mitreden können. „Es ist außerdem wichtig, dass wir von Anfang an die Ressourcen im Blick bleiben. Einen ausufernden und überteuerten Prozess wie in Ottensen kann und darf es in Eimsbüttel nicht geben“, so Meiburg.

Hier können Sie sich das Projekt "Superbüttel" genauer anschauen