Hamburg. Grüne und CDU haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. FDP kritisiert geplante Neubesetzung der Amtsleitung.
Die Spitzen von Grünen und CDU in Hamburg-Eimsbüttel haben sich auf einen Koalitionsvertrag für den Stadtbezirk geeinigt. Der Vertrag werde den Mitgliedern beider Parteien Anfang nächster Woche zur Abstimmung vorgelegt, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Rüdiger Kruse am Montag.
Beide Seiten wollen erstmals eine grüne Bezirksamtschefin in Hamburg wählen. Die Grünen haben die Biologin und ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete Katja Husen nominiert. „Frau Husen ist eine gute Kandidatin“, sagte Kruse. Sie werde sich am Freitag der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung vorstellen.
FDP will grüne Bezirksamtsleiterin verhindern
Die FDP Eimsbüttel kritisiert die angestrebte Abwahl von Amtsinhaber Kay Gätgens (SPD) mit deutlichen Worten. Der Fraktionsvorsitzende Benjamin Schwanke sagt, die Neubesetzung sei "nach grünem Parteibuch entschieden" worden, obwohl die Grünen diesen Bezirksamtsleiter "erst vor zwei Jahren selbst gewählt" hätten.
Die FDP will nun mit zwei Anträgen verhindern, dass die Personalie durchgesetzt wird.
Grüne in Eimsbüttel deutlich stärkste Kraft
Bislang regieren die Grünen gemeinsam mit der SPD in dem Stadtbezirk, so wie sie es auch Hamburg-weit tun. Bei den Bezirkswahlen am 26. Mai hatten die Grünen mit 37,2 Prozent der Stimmen ihr bestes Ergebnis in Eimsbüttel erzielt. Damit wurden sie stärkste Partei, vor der SPD mit 23,1 Prozent und der CDU mit 16,3 Prozent.
Die Hamburgische Bürgerschaft wird am 23. Februar 2020 neu gewählt. Mit gut 260.000 Einwohnern ist Eimsbüttel der fünftgrößte der sieben Hamburger Bezirke.