Hamburg . Durch eine Spendenaktion wurde ein Pathologe zum Patenonkel. Auch Sängerin Depenbusch war mit einer Überraschung bei der Taufe dabei.
Ein bisschen unwohl fühlte sich der kleine Kanja schon. Schließlich steht der zwei Monate alte Elefantenbulle auch nicht jeden Tag so im Mittelpunkt: Am Dienstag wurde Hagenbecks jüngster Elefantenspross getauft - traditionell mit Kokosmilch.
Kanja, geboren am 11. Januar, suchte immer mal wieder Schutz zwischen Mama Kandy und Großmutter Yashoda. Sicher ist sicher. Schwupps, ein paar Tropfen Kokosmilch auf den Rücken gespritzt, fertig ist die Elefantentaufe.
Pathologe tauft Elefantenkind
Die Paten Wilfried Fehrle und seine Frau May Shaana haben sich aber auch geschickt angestellt und ohne langes Zaudern und Zögern die Milch aus den Kokosnüssen immer wieder auf den grauen Elefantenrücken gespritzt. „Es ist immer gut, wenn die Taufpaten Ruhe ausstrahlen und flott und flink sind“, sagt Elefantenpfleger Thorsten Köhrmann und ist erleichtert. Für die Tierpfleger sei es immer anstrengend, wenn Fremde im Elefantengehege sind.
Aufregend war die Taufe auch für die Paten des kleinen Kanja. „Das war eine einmalige Gelegenheit, so nah an den Elefanten zu sein, vor allem an den Kleinen“, sagt Pathologe Wilfried Fehrle. Neben den erwachsenen Tieren und Baby Kanja war auch noch die einjährige Anjuli bei der Taufe im Elefantenhaus dabei.
Durch Spendenaktion zum Patenonkel
Wilfried Fehrle wurde durch eine Spendenaktion zum Patenonkel: Für eine Versteigerung zugunsten des Neubaus der UKE-Kinderklinik konnte der Meistbietende die Taufe ersteigern. Mit 1350 Euro zog Fehrle das große Los, das auch ein Geschenk an seine Frau May Shaana war. Das muss große Liebe sein. Das Geschenk kam gut an. Taufpatin Shaana: „Das war eine einmalige, tolle Sache.“ Insgesamt kamen bei der Versteigerung für die neue Kinderklinik 20.000 Euro zusammen.
Läuft alles weiterhin nach Plan, ist die neue Klinik im Herbst kommenden Jahres fertig. Dort werden dann schwer kranke Kinder behandelt und es wird an seltenen Krankheiten geforscht. Die neue Klinik soll ein zweites Zuhause für die kranken Kinder und deren Eltern und Geschwister werden.
Sängerin schreibt Song für Kinder-UKE
Sängerin Anna Depenbusch, die nicht nur von Kanja begeistert war („Mein Gott, ist der süß“), hat für das Kinder-UKE einen Song geschrieben: „Wer ‘Engel’ herunterlädt, soll an die Kinderklinik denken und gute Geister rüberschicken“, sagt sie. Ihr drei Jahre älterer Bruder war als Kind auch längere Zeit schwer krank und lag in einer Kinderklinik. Damals war es dort überhaupt nicht heimelig, kein Ort zum Wohlfühlen. „Die Atmosphäre war bedrückend für mich als kleine Schwester“, sagt die 38-Jährige. Deshalb unterstützt sie auch das neue Kinder-UKE.
Obwohl die Taufzeremonie so schnell über die Bühne ging, war das für den kleinen Elefantenbullen trotzdem anstrengend. Wie ausgeschaltet ließ er sich danach auf den großen Heuberg fallen und bewegte sich nicht mehr. Kein Grund zur Sorge: „Das ist wie bei Menschenkindern. Die neuen Eindrücke müssen sie erstmal verarbeiten“, sagte Elefantenpfleger Köhrmann. Schließlich hält Kanja täglich seinen Mittagsschlaf. Taufe hin oder her.