Niendorf. Pläne für Flüchtlingsunterkunft am Vogt-Cordes-Damm sind endgültig vom Tisch. Dort sollen sich fünf Gewerbebetriebe ansiedeln.

Die Pläne, in der Einflugschneise am Niendorfer Vogt-Cordes-Damm Flüchtlinge unterzubringen, sind endgültig vom Tisch. Das ehemals brachliegende Grundstück wird derzeit von alten, zweigeschossigen Bestandsbauten befreit, um Platz für einen fast 10.000 Quadratmeter großen Gewerbehof zu schaffen. Das bestätigt nun das zuständige Bezirksamt Eimsbüttel und verweist auf den gültigen Bebauungsplan „Niendorf 90“. An diesem Plan, der nur eine Gewerbenutzung zulässt, scheiterte zuvor die Idee einer Flüchtlingsunterkunft.

Wie berichtet hatte der federführende Projektentwickler Dirk Johannsen der Stadt das Gelände zur Unterbringung angeboten. Die Bäume waren schon gerodet worden, der Gebäudekomplex harrte lange mit verrammelten Türen und Fenstern dem Abriss. Johannsen, der das Gelände für den Eigentümer vermarktet, wollte etwa 240 Flüchtlinge dort unterbringen können.

Doch der Bebauungsplan für das Grundstück am Ende der Start- und Landebahn machte eine Genehmigung für wohnähnliche Nutzung nahezu unmöglich. Stattdessen sollen sich nun fünf Gewerbebetriebe in der Fluglärmschutzzone 1 ansiedeln.

Unterdessen kommen andernorts in Niendorf einige Flüchtlinge zusätzlich unter. So soll die Zentrale Erstaufnahme an der Papenreye, wo ein Tennisplatz für 764 Menschen als Notunterkunft dient, um 288 Plätze in Containern aufgestockt werden. An der Schmiedekoppel, ebenfalls in Niendorf, ziehen voraussichtlich im März die ersten schutzbedürftigen Menschen in Container. Geplant ist dort eine Belegung mit insgesamt 1800 Menschen auf einem ehemaligen Gewerbeareal und der nahen Grünfläche. Zudem leben im Stadtteil an der Niendorfer Straße 320 Menschen in der Zentralen Erstaufnahme und an der Paul-Sorge-Straße knapp 100 Flüchtlinge.