Hamburg . Probleme mit der Belüftung hatten eine weitere Verzögerung des Einzugstermins gesorgt. Jetzt soll es am 25. Januar losgehen.

Der Einzugstermin hatte sich immer wieder verschoben, jetzt sollen die ersten Flüchtlinge am 25. Januar in die Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse ziehen. „Bei Bestandsbauten, die nicht für das Wohnen vorgesehen sind, kann es beim Umbau immer wieder zu unvorhersehbaren Verzögerungen kommen“, sagte die Sprecherin des städtischen Betreibers von Flüchtingsunterkünften Fördern & Wohnen, Susanne Schwendkte, dem Abendblatt. Der letzte Aufschub sei demnach Problemen mit der Belüftung geschuldet gewesen.

In dem Bürogebäude, das zuvor als Kreiswehrersatzamt genutzt worden war, sollen 190 Flüchtlinge untergebracht werden.

Das ist das Ergebnis eines Kompromisses, den die Stadt Hamburg im September mit den Anwohnern der Straße in unmittelbarer Alsternähe geschlossen hatte. Danach soll die Unterkunft für zehn Jahre genutzt werden, nach der Zeitspanne sollen Wohnungen für den freien Markt entstehen. Vorausgegangen war ein monatelanges Tauziehen. Drei Nachbarn hatten im Januar 2015 vor Gericht einen Baustopperwirkt. Ursprünglich hatte die Stadt in dem Komplex 220 Flüchtlinge unterbringen wollen.

Nach Angaben von Sprecherin Schwendtke sei der Zeitplan für den Umbau sehr ehrgeizig gewesen. Durch den gut acht Monate langen Baustopp bis Ende September 2015 hätten sich zudem bei den Handwerkern zeitliche Engpässe ergeben. „Aber sechs Monate Netto-Bauzeit sind eigentlich ok“, so Schwendtke.

In den 23 Wohnungen sollen zu 80 Prozent Familien aus unterschiedlichen Herkunftsländern unterkommen. Gesteuert wird die Belegung durch die zentrale Vermittlungstelle bei Fördern & Wohnen. Entscheidend für die Auswahl seien die Dringlichkeitsmeldungen aus den Zentralen Erstaufnahmen. Bevorzugt bei der Verlegung in Wohnunterkünften seien Aspekte wie Krankheit, Schwangerschaft oder auch besonders lange Verweildauer in einer der Notunterkünfte.

Die Stadt Hamburg hatte das Gebäude 2014 für knapp 15 Millionen Euro vom Bund gekauft. Die Umbaukosten betragen etwa fünf Millionen Euro.