Hamburg. Preise für Luxusimmobilien ziehen an. Wohnung an der Alster kostet im Schnitt 919.000 Euro. Teuerstes Apartment liegt in HafenCity.
Wenn es um Luxusimmobilien geht, ist Philipp Krohn ein gefragter Ansprechpartner. Der 33-Jährige ist Geschäftsführer für den Bereich Außenalster West des Immobilienmaklers Dahler & Company und bedient ein anspruchsvolles Klientel. „Es gibt eine starke Nachfrage nach Immobilien an der Alster und in der Nähe. Wenn wir hier Objekte vermakeln, dann arbeiten wir zunächst mit den vorgemerkten Kunden aus unserer Kartei“, sagt Krohn. Derzeit hat der Makler eine Wohnung an der Böttgerstraße im Angebot, die vom Mittelweg abgeht und im Stadtteil Rotherbaum liegt.
Im vergangenen Jahr sind in den zentralen Stadtteilen rund um die Alster 34 Prozent mehr Eigentumswohnungen verkauft worden, die jeweils mehr als eine halbe Million Euro kosteten. Die Zahl stieg von 288 Objekten im Jahr 2013 auf 386 im Jahr 2014. Der Gesamtumsatz legte von rund 257,8 Millionen Euro auf 354,6 Millionen Euro zu, und das entspricht einer Steigerung um 37,5 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse von Dahler & Company hervor, die dem Abendblatt vorliegt. Philipp Krohns hochpreisige Objekte, von denen manche mehrere Millionen Euro kosten, stehen vor allem in Rotherbaum und Harvestehude. Der Verkaufspreis für die rund 120 Quadratmeter große Wohnung an der Böttgerstraße mit Pitchpinedielen und Wintergarten in einem Jugendstilhaus dürfte etwa bei einer Million Euro liegen – das entspricht 8333 Euro pro Quadratmeter. Denn das Objekt mit Südbalkon dürfte viele Interessenten haben. „Das ist eine der begehrtesten Wohnlagen der Stadt, und danach richten sich dann auch die Preise“, sagt Krohn.
Der Durchschnittsverkaufspreis für Wohnungen rund um die Alster stieg von 895.000 auf 919.000 Euro im vergangenen Jahr an. Dort gibt es zurzeit viele Neubauprojekte: Bereits weitgehend fertig gestellt ist das Luxusquartier Sophienterrassen, hier werden sogar bis zu 18.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Bislang wurden nach Abendblatt-Informationen rund 70 Prozent der 191 angebotenen Wohnungen und Penthäuser mit jeweils bis zu 448 Quadratmeter Wohnfläche verkauft – zum Teil mit Alsterblick. 105 der 191 Wohneinheiten liegen im denkmalgeschützten Sophienpalais, das 2016 fertig gestellt wird. Bauherr ist die Frankonia Eurobau.
Wenige Meter weiter am Harvestehuder Weg 38 ist ein Neubau mit sieben Wohnungen geplant. Auch an der Karlstraße auf der Uhlenhorst sollen zwölf Eigentumswohnungen in unmittelbarer Alsternähe entstehen. Ein weiteres Bauvorhaben wird zur Zeit an der Straße An der Alster in der Nähe des Hotels Le Méridien realisiert.
Aber nicht nur die Alsterlage ist gefragt. Ein großes Potenzial sieht Björn Dahler, Geschäftsführer von Dahler & Company, auch in der HafenCity: „Der Boom in diesem attraktiven Stadtteil am Wasser reißt nicht ab. Besonders exklusive Neubauprojekte führen zudem zu einem deutlichen Anstieg der Quadratmeterpreise.“ Diese erhöhten sich von 7049 Euro im Jahr 2013 auf fast 9000 Euro im vergangenen Jahr.
Hier wurde im vergangenen Jahr auch die teuerste Wohnung Hamburgs verkauft. Immerhin 7,52 Millionen Euro bezahlten die Käufer für eine 238 Quadratmeter große Eigentumswohnung in der Elbphilharmonie. In dem Konzerthaus werden insgesamt 45 Luxuswohnungen angeboten.
Dahler schätzt den Anteil der Käufer aus dem Ausland auf etwa fünf Prozent
Beliebt und teuer sind nach wie vor auch die Elbvororte. Hier wurden im vergangenen Jahr 58 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Der Gesamtumsatz lag dort bei 61,8 Millionen Euro – 19 Prozent mehr als 2013.
Luxus-Immobilien in Hamburg
Im vergangenen Jahr wurden im gehobenen Preissegment ab einer halben Million Euro 1287 Wohnungen und Häuser veräußert und insgesamt 1,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das sind 29,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dass die Nachfrage nach Immobilien weiter gestiegen ist, liegt für Makler Björn Dahler auf der Hand: „Die Immobilie als Geldanlage liegt im Trend und ist vor allen Dingen eine sichere Investition.“ Übrigens schätzt Makler Dahler den Anteil der Käufer aus dem Ausland auf nur etwa fünf Prozent. In München und Berlin soll dieser deutlich höher sein, aber in Hamburg erwerben vor allem bereits ansässige Kunden Immobilien.