Hamburg. Der Hamburger Tim Scheibe hat einen Lieferservice mit schmackhaften Gerichten aus Surfgebieten gegründet.

Nur in Badehose surfen, direkt neben Delfinen, mit Mantarochen tauchen, die Sonne genießen – das ist das Leben von Tim Scheibe. Jedenfalls für gute drei Monate im Jahr, wenn der 23 Jahre alte Hamburger dem nordischen Wetter entflieht. „Wellenreiten und Surfen sind meine große Leidenschaft“, erzählt der VWL-Student, „ich tue alles dafür, nach Indonesien und Bali reisen zu können.“

Alles, das bedeutet seit drei Wochen: Scheibe ist unter die Gastronomen gegangen. Mit seinem „Buddy“ Yannick Meincke hat er einen eigenen Lieferservice gegründet. Einen Surfer-Service sozusagen. Denn bei „Ombak Bagus“, diesem ganz besonderen Bringdienst, benannt nach dem indonesischen Ausdruck für „gute Wellen“, geht es nicht nur ums Essen. „Wir bringen den Hamburgern den Surfer-Beach-Lifestyle nahe“, sagt Scheibe, der als enthusiastischer Jungunternehmer Schlagworte wie „cool, hip, draußen, Musik, Wellen und Sonne“ im Gespräch nur so herunterrasselt. Auf seinen Reisen kam er immer wieder an den Hotspots der Surfer-Szene mit den gerade total angesagten sogenannten „Superfoods“ in Berührung. „Acai-Beeren, Maca oder Chia-Samen sind in unseren Bowls mit frischen Früchten immer enthalten, dazu kommen Granola oder Nussmus, eine vollwertige Mahlzeit“, so Scheibe.

Gerade die Acai-Beere, als wahre Ausnahmefrucht gefeiert, steht nun auch in Hamburg im Fokus. „In allen Surfgebieten isst man diese brasilianische Beere, die unheimlich viele Antioxidantien enthält und voller Omega-3-Fettsäuren ist“, sagt er. „Ich habe vor allem die Erfahrung gemacht, dass man nach solch einem Gericht satt ist, aber überhaupt nicht beschwert. Es ist super, super gesund und man hat derbe Kraft für die nächste Surf-Session.“

Auch, wenn es in Hamburg nicht ganz so viele Wellen zum Reiten gibt, hat Scheibe ein klares Ziel: „Der Lifestyle muss nach Hamburg gebracht werden!“ Fit würde sich ja jeder nach dem Genuss seiner „Bowls“, der Schalen mit der Frucht-Mischung fühlen. „Deshalb liefern wir, also ich, auch viel an Büros aus, wo die Bowls das Mittagessen oder Frühstück sind und die Leute hinterher nicht in ein Koma fallen, sondern fit und leistungsfähig sind.“

Scheibe und Meincke nehmen bis 18 Uhr die Bestellungen für den Folgetag (Abnahme mindestens zwei Gerichte, bestellbar unter Lieferservice@ombakbagusbowls.com, Instagram: acai.bagus und unter Telefon 0151 157 88 904) entgegen, düsen dann zum Einkaufen der frischen Früchte und Zutaten, „schnibbeln ab 7 Uhr morgens“ und mischen die vier unterschiedlichen Gerichte, alle nach Scheibes Lieblingswellen benannt. So stecken in „Canggu“ neben der Acai-Beere noch Ananas, Kokosnussmilch, Blaubeeren, Granola, Banane und Kokosnussraspeln. „Bingin“ ist weniger süß, enthält Acai, Spinat, Ingwer, Ananas, Mango, Granola, Banane und Apfelsaft. „Wenn möglich, wie bei Erdbeeren oder dem Saft, beziehen wir regionale Lieferanten ein, die Acai-Beere kommt natürlich dennoch aus Brasilien“, sagt Scheibe, der jede seiner Bowls selbst zum Besteller bringt. „Ich will jedem die Hand geben und meine Geschichte erzählen.“

Neben dem Hype, der Superfood-Welle, verspüre er jedoch eine große Verantwortung: „Als Surfer ist man ja ganz nah an der Natur und mit ihr in Kontakt, deshalb tun wir alles, um die Umwelt zu schützen“, sagt Scheibe. Bedeutet: Es wird in Gläsern geliefert, das Besteck ist aus Bio-Holz, kompostierbar natürlich.

Die Resonanz der Hamburger sei „überragend“, er selbst ernähre sich aktuell ausschließlich von seinen Wellen-Bowls. Glücklich sei er, doch die Wasserwellen fehlen ihm schon. „Ich mache das alles, um meine Surfreisen bezahlen zu können“, sagt er ehrlich. „Als norddeutscher Surfer geht man auch schon mal auf Sylt ins Wasser, aber das ist einfach nicht das Gleiche. Ist eben nicht Bali.“