Die Baumaßnahmen beginnen 2015. Die Gehwege werden breiter, Radwege werden auf die Fahrbahn verlegt. Die CDU und viele Händler kritisieren, dass die Hälfte der Parkplätze verschwinden werden.

Hamburg. Ein Boulevard, eine Flaniermeile, eine Straße mit hoher Aufenthaltsqualität sollte sie werden. Nun liegt der erste Entwurf zum Umbau der Osterstraße in Eimsbüttel vor – und muss sich an diesen Zielen messen lassen. Die zentrale, gut einen Kilometer lange Lebensader des Stadtteils soll von 2015 an eine umfassende Verjüngungskur erhalten. Laut Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) seien die Planung und die Neuordnung des Verkehrs den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht geworden: „Die Quadratur des Kreises ist hier fast gelungen“, sagt Sevecke. Am Dienstag werden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt, im Mai sollen die Arbeiten am ersten Abschnitt zwischen Heußweg und Schulweg beginnen.

Verglichen mit dem gegenwärtigen Zustand, ist der enorme Raumgewinn für Fußgänger die auffallendste Veränderung. Breite, grau strukturierte Gehwege, mehr Bänke, 670 Fahrradbügel – 400 mehr als bisher – und gepflasterte Sprunginseln in der Fahrbahnmitte sollen den Komfort für Fußgänger erhöhen. Gewonnen wird dieser Freiraum, weil die Radwege über die gesamte Länge der Osterstraße auf die Fahrbahn verlegt werden sollen. „Dadurch werden die Fahrspuren für Autos zwar im Mittel schmaler“, sagt Sevecke. Würden aber immer noch ausreichen, um den starken Verkehr zu schlucken.

Bisher waren Gestaltungskonzepte für die Osterstraße immer wieder gescheitert

Die Anzahl der Parkplätze wird sich laut Planung allerdings halbieren. Querparken wird künftig nicht mehr möglich sein, Längsparktaschen sind das Mittel der Wahl. Dagegen müsse nur geringfügig in den Baumbestand eingegriffen werden, nach der Pflanzung von 30 neuen Bäumen soll die Osterstraße sogar grüner als bisher erscheinen.

Der gesamte, etwa sieben Millionen Euro teure Umbau wird in zwei Abschnitten erfolgen. 2016 soll das erste Teilstück fertig sein, im selben Jahr beginnen die Arbeiten für die Strecke Heußweg–Methfesselstraße. Ziel ist, die beliebte Einkaufsstraße mit ihren etwa 280 Geschäften zum bezirklichen Wirtschaftszentrum auszubauen.

In der Vergangenheit scheiterten an der Osterstraße immer wieder Gestaltungskonzepte – unter anderem die sogenannte Shared-Space-Idee der damals mitregierenden Grünen. Jetzt orientieren sich die Planer an der Gestaltung der Eimsbütteler Chaussee, die vor mehr als einem Jahr überarbeitet wurde. Zudem wurde die städtebauliche Gestaltung dem Landschaftsplaner Thomas Tradowsky überlassen, der bereits den benachbarten Fanny-Mendelssohn-Platz überarbeitet hatte.