Zunächst war eine Elektrotankstelle im Gespräch, auch eine Eisdiele soll an dem Standort interessiert gewesen sein. Von der Saga wird jetzt ein Fahrradladen favorisiert.

Hamburg. Viele Pläne, noch keine Lösung: Darauf lässt sich die Geschichte der historischen, denkmalgeschützten Tankstelle vor den Grindelhochhäusern (Grindelberg) reduzieren. Erst sollte das zum Hochhaus-Ensemble gehörende Baudenkmal aus den 50er-Jahren zur Elektrotankstelle werden – die Pläne scheiterten. Seitdem verhandelt der Eigentümer, das stadteigene Wohnungsunternehmen Saga, mit Interessenten. Nach Abendblatt-Informationen standen zunächst Fahrradläden hoch im Kurs, auch eine Eisdiele soll an dem Standort interessiert gewesen sein. Offiziell bestätigen will Unternehmenssprecher Michael Ahrens nichts. Nur so viel: „Unsere Geschäftsstelle führt Gespräche.“

In der heutigen Bezirksversammlung wird allerdings mitgeteilt, dass derzeit von der Saga ein Fahrradladen favorisiert wird. Wörtlich heißt es: "Die Eigentümerin beabsichtigt, die ehemalige Tankstelle kurzfristig an ein Fahrradgeschäft zu vermieten. Abstimmungen zwischen Saga und dem Denkmalschutzamt laufen." Gleichzeitig beantragt die CDU-Fraktion, den Leerstand zu beenden, indem der „Bürgerverein vor dem Dammtor/Pöseldorf“ in das Tankstellengebäude einzieht. Fraktionschef Michael Westenberger: „Im Bezirk haben viele Bürgervereine ein eigenes Domizil. Diesem Verein fehlt so etwas. Insofern spricht nichts dagegen.“ Doch der politische Hebel ist gering, weil die Saga als Eigentümer frei in der Entscheidung ist.

Laut Denkmalschutzamt ist die Tankstelle ein Zeugnis aufkommender Mobilisierung der Nachkriegs-Verkehrsgeschichte. Vier weitere ehemalige Tankstellen stehen in Hamburg unter Denkmalschutz. Die bekannteste ist der Oldtimer-Treff am Billhorner Röhrendamm in Rothenburgsort.