Zentrale ist in einer Eimsbütteler Einzimmerwohnung. Von dort aus organisiert ein kleines Team die Starthilfe für Nachwuchskünstler.

Hamburg. Junge Künstler, die voller Ideen stecken, sich aber nicht so recht trauen, deren Realisierung anzupacken, können sich künftig über Unterstützung freuen: Die Mitarbeiter des Netzwerks "Hamburg kann... Literatur! Theater! Kunst!" haben es sich zur Aufgabe gemacht, Hamburger Nachwuchs-Schauspielern, -Literaten und -Künstlern unter die Arme zu greifen.

"Wenn man keine Erfahrungen vorweisen kann, ist es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, in der Kunst Fuß zu fassen", sagt die 20-jährige Monika Malczewski. Sie hat bereits als Abiturientin ihren ersten Roman geschrieben und kann schon mehrjährige Erfahrung im schauspielerischen Bereich vorweisen. Damit die Ideen junger Talente nicht mangels Unterstützung verloren gehen, möchten Monika und ihre fünf Mitstreiter von "Hamburg kann" jungen Künstlern bei der Umsetzung ihrer Projekte helfen – einerseits durch professionelles Coaching, andererseits auch finanziell.

Die „Zentrale“ des Netzwerks „Hamburg kann“ befindet sich derzeit in Monikas Einzimmerwohnung in Hamburg-Eimsbüttel. Von dort aus organisiert ein insgesamt sechsköpfiges Team die Starthilfe für Nachwuchskünstler.

Für jede der drei Sparten Literatur, Theater und Kunst gibt es im Team einen Experten, der den Teilnehmern mit professionellem Rat zur Seite steht, erzählt Monika Malczewski. Die 20-Jährige kann dank mehrjähriger Theatererfahrung vor und hinter den Kulissen hilfreiche Tipps im schauspielerischen Bereich geben. Der 20-jährige Fabian Navarro hat sich durch Auftritte zum Beispiel beim „Slam 2011“ in der deutschen Poetry Slam-Szene einen Namen gemacht und kümmert sich um den literarischen Bereich. Die 20-jährige Sonja Gonzalez studiert an der HfbK und berät den Nachwuchs der bildenden Künstler.

+++++„Strich & Faden": Kreatives Vernetzen im "Lokal"+++++

Geplant sind regelmäßige „Spartentreffen“, bei denen sich alle Nachwuchskünstler eines Bereichs mit ihrem zuständigen „Experten“ treffen und austauschen. „Viele haben mit ähnlichen Fragen zu kämpfen und außerdem können so alle voneinander lernen“, erklärt Monika Malczewski. Einmal im Monat soll es außerdem ein spartenübergreifendes Treffen für alle Teilnehmer und Experten geben.

Das Coaching wird voraussichtlich bis Ende Oktober 2012 gehen – dann sollen die Nachwuchskünstler die Ergebnisse auf einem Festivaltag präsentieren.

Insgesamt 22 Nachwuchs-Projekte will das „Hamburg kann“-Team fördern. Das können Einzelpersonen, aber auch Teams sein, sagt Monika Malczweski. Allerdings sollten die Bewerber nicht älter als 24 Jahre sein. Zur Finanzierung ist das Netzwerk „Hamburg kann“ auf Sponsoren und Spenden angewiesen. Auch Kooperationen mit Theatern und künstlerischen oder literarischen Einrichtungen sind geplant.

Die Idee zu dem Netzwerk kommt aus Düsseldorf: Dort war Monika im Künstlernetzwerk „Düsseldorf ist artig“ aktiv und hat zweimal in der Organisation des gleichnamigen Festivals mitgearbeitet. Nun möchten sie und ihr Team eine „Hamburger Version“ des Ganzen auf die Beine stellen.

Junge Künstler, die Hilfe bei der Umsetzung ihrer Projekte brauchen, können sich noch bis zum 10. Juni 2012 bewerben, indem sie eine Kurzvorstellung ihrer Idee an hamburg-kann@web.de schicken.

Weitere Informationen finden Sie unter www.hamburg-kann.blogspot.de .