Die Bewohner des Hochhauses in der Lenzsiedlung sind frustriert – 14 Stockwerke und ständig falle der Fahrstuhl aus.

Hamburg. 14 Stockwerke zählt es, das Hochhaus in der Lenzsiedlung an der Julius-Vosseler-Straße 132. Wer hier in den oberen Etagen wohnt, der braucht einen Aufzug – doch der sorgt schon seit Monaten immer wieder für Probleme. „Der Fahrstuhl hat seine eigene Logik“, erzählt Suleyman Asanov, Mieter aus dem 5. Stock. „Egal, ob er ‚geholt‘ wurde oder nicht, fährt er wahllos einfach verschiedene Stockwerke an.“ Und schlimmer noch: „Ständig bleibt er einfach stecken und man kommt nicht wieder raus.“ Und Suleyman Asanov ist bei Weitem nicht der Einzige, der so etwas erlebt hat. Auch die Schwestern Dilara (13) und Dina (9) M. waren schon mehrfach im Aufzug eingeschlossen. Sie wohnen ganz oben, im 14. Stock. „Das dauert dann so ungefähr eine Viertelstunde, dann fährt er meistens weiter“, erzählen sie.

„Wenn man in die Notfall-Hotline anruft, die im Fahrstuhl an der Wand steht, hilft das auch nicht groß weiter“, erzählt Nermina Chano, Mieterin aus dem 5. Stock. „Da kriegt man dann zu hören, dass die Saga zuständig sei.“ Chano hat zwei kleine Kinder, von denen sie eines im Kinderwagen vor sich herschiebt. „Mit dem Ding kann ich keine fünf Stockwerke Treppen steigen“, sagt sie. „Und mein kranker Vater, der bei uns wohnt, kann auch nicht einfach die Treppe nehmen.“ Sie habe auch schon erlebt, dass der Aufzug einfach abrutscht. „Da fragt man sich dann auch, ob der jetzt bis ganz unten durchrauscht. Dieser Fahrstuhl ist wirklich eine Katastrophe“, so die Mieterin.

Auch Said A., Mieterin aus dem 14. Stock, ärgert sich ständig über den Fahrstuhl. „Es ist mir schon mehrfach passiert, dass ich vollbepackt mit Einkäufen hier ankam und stundenlang warten musste, bis der Aufzug endlich mal kam“, erzählt sie. Sie habe auch schon häufiger erlebt, dass eingeladener Besuch nicht zu ihr in die Wohnung hochkommen konnte. „Ich habe auch manchmal ältere Menschen zu Gast, da ist das schon problematisch“, klagt sie. „Und zudem ist der Aufzug noch schmutzig.“

Schon häufiger habe sie sich wegen des Fahrstuhls bei der Saga beschwert, erzählt Nermina Chano. Dort sage man ihr jedes Mal, man werde sich um die Angelegenheit kümmern. „Hier waren in den letzten Monaten auch ständig Monteure im Haus – aber nach kurzer Zeit ist der Fahrstuhl meist wieder kaputt.“

Auf die Initiative einer langjährigen Bewohnerin des Hauses aus dem 12. Stock hin haben die Mieter nun eine Unterschriftenaktion gestartet: Sie wollen bei der Saga eine Mietminderung beantragen. Doch ob sie damit etwas bewirken, ist fraglich: „Der gelegentliche Ausfall der Aufzüge ist kein wesentlicher Mangel“, sagte Dr. Michael Ahrens von der Saga. „Daher würden wir eine Mietminderung ablehnen.“ Bisher sei allerdings auch noch keine Forderung eingegangen. Die Saga ließe defekte Aufzüge stets umgehend reparieren und die Ursachen der Funktionsstörungen prüfen, so Ahrens. Technische Gründe spielten dabei seltener eine Rolle als Vandalismus. „Daher sind wir dankbar für die Aufmerksamkeit der Hausbewohner und nehmen Hinweise gern entgegen.“