Ochsenwerder/Kirchwerder. Naturschutzbund schaut nach, wie es um die Population der Vögel bestellt ist. Kolonien in Bergedorf gehören zu den größten in Hamburg.
Mauersegler verbringen den größten Teil ihres Lebens in der Luft – sogar beim Schlafen. Nur zum Brüten (zwischen Mitte Mai bis Ende Juli) und Füttern der Jungen landen die zarten Vögel. Darum war für die Ehren- und Hauptamtlichen vom Naturschutzbund Hamburg (Nabu) nun der optimale Zeitpunkt gekommen, um nachzusehen, wie es um die Population in Hamburg bestellt ist. Und das Urteil fällt positiv aus: „Es ist ein gutes Jahr für die Mauersegler“, stellt Marco Sommerfeld, Referent für Vogelschutz beim Nabu Hamburg fest.
So fanden die Naturschützer bei der Familie Weselmann an der Ochsenwerder Twiete insgesamt 88 Jungvögel von 43 Brutpaaren vor. Sechs Küken waren noch zu klein, um ihnen einen der filigranen Ringe am Bein anzulegen. So wurden dort insgesamt 94 Vögel beringt, darunter zwölf Altvögel. Durch die Kennzeichnung können in den kommenden Jahren Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie standorttreu Mauersegler sind und wie viele Jungvögel zu der Kolonie zurückkehren. Vier Wiederfänge waren in diesem Jahr dabei.
Auch einige Nistkästen am Dach der Grundschule sind mittlerweile besetzt
Etwa die Hälfte der insgesamt 90 Nistkästen, die auf Initiative des mittlerweile verstorbenen Werner Weselmann an seinem Wohnhaus angebracht wurden, sind belegt. Die Mauersegler-Kolonie gehört damit zu einer der größten der Stadt. Auch die Kolonie auf dem Gelände der Stadtteilschule Kirchwerder, wo die Beringer ebenso zu Gast waren, wächst weiter. Mittlerweile sind alle zwölf Nistkästen an der Sporthalle besetzt. Insgesamt wurden dort 26 Jung- und ein Altvogel beringt. Auch einige Nistkästen am Dach der Grundschule seien mittlerweile besetzt, stellt Klaus Peters fest.
Der Künstler und Naturschützer, der in der Nachbarschaft wohnt, setzt sich seit etwa zehn Jahren unter dem Titel „Retter die Mauersegler“ für den Schutz der Vögel ein. „Wir hatten Angst, dass wenn Gebäude künftig abgerissen werden, die Mauersegler keine Heimat mehr haben“, sagt er. Wenn die Stadtteilschule an ihren neuen Standort umzieht und am Kirchwerder Hausdeich dann Gebäude weichen sollten, sei es daher ungemein wichtig, auf den Artenschutz zu achten, betont Marco Sommerfeld.