Neudorf.

Werner Weselmann hat die Ochsenwerder Twiete in den vergangenen 13 Jahren berühmt gemacht: Seine große Maurerseglerkolonie an seinem Haus mit mehr als 30 Doppelnistkästen ist über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt. Jetzt ist der Naturfreund im Alter von 87 Jahren gestorben. Doch sein großes Erbe soll weiter leben.

„Es war ihm immer wichtig, dass es weiter geführt wird“, sagt Schwiegertochter Sylvia Weselmann. Die letzten Nistkästen, die er noch selbst gezimmert hat, sollen demnächst am Haus ihren Platz in zweiter Reihe finden. Enkel Rick Weselmann (25) ist schon lange von der Mauersegler-Euphorie des Großvaters angesteckt und will sich mit den anderen Familienmitgliedern weiter um die Kolonie kümmern. Auch der Naturschutzbund Deutschland hält dem Projekt die Treue. „Wir sind sehr traurig über den Tod von Werner Weselmann. Er war ein sehr netter Mensch und hat für den Naturschutz enorm viel geleistet. Wir werden die Kolonie in seinem Sinne weiter pflegen und hegen“, verspricht Marco Sommerfeld vom Nabu.

Auch als Gemüsebauer war Werner Weselmann in Sachen Naturschutz schon immer ein kleiner Pionier und ein Vorbild. Er setzte sich als einer der ersten eine Solaranlage aufs Dach, tüftelte erfolgreich an einer Holzheizung. Als andere ihre Radieschen noch mit Gift spritzten, nutzte er bereits Netze gegen Schädlinge.

Einen liebenswürdigen und treuen Freund haben auch die Mitglieder der Liedertafel Concordia Tatenberg verloren. Der gebürtige Tatenberger Werner Weselmann sang in ihren Reihen im zweiten Bass, wurde 2013 für 60-jährige Treue ausgezeichnet.