Neuengamme. Die 40-Jährige eröffnet in Neuengamme ein Fotostudio. Dort bietet sie jetzt Shootings und verschiedene Kurse an.

Andrea Lang verdient ihr Geld als professionelle Fotografin. Meist arbeitet sie im Freien, bevorzugt in der Natur. Spezialisiert hat sich die Freiberuflerin auf Corporate (Unternehmensfotografie) und People, also Bilder von Menschen außerhalb von deren Arbeitsumfeld. Doch um unabhängiger vom Wetter zu sein, will sie nun häufiger auch Porträt-Fotoshootings in ihrem neuen Studio am Neuengammer Hausdeich 471 anbieten. „Dort habe ich auch mein Büro, meine Basis, bearbeite ich auch die Bilder am Computer“, sagt die 40-Jährige. Sie bietet nun auch verstärkt Foto-Kurse an, von denen einige auch in dem 26-Quadratmeter-Raum im Souterrain geplant sind.

Andrea Lang ist Freiberuflerin und eröffnet ein neues Studio in Hamburg

Das Studio im Untergeschoss ihres Hauses hatte Andrea Lang bereits 2021 eingerichtet, dort abgestellte Kartons, Werkzeug und Fahrräder in einen anderen Bereich des Kellers verlagert und den Raum renoviert. „Früher war das hier eine Garage. Mein Opa hatte hier sein Auto geparkt“, sagt die 40-Jährige, die in siebter Generation in dem großen Haus lebt. Auf eine gemauerte Wand spachtelte sie grauen Beton, der Boden besteht aus Ziegelsteinen. „Das hat so einen Industrie-Charme.“ Doch Fotosessions hatte sie dort bisher kaum, wegen der Pandemie und weil sie vor knapp fünf Monaten eine Tochter gebar.

Julia Oepen kam für Bewerbungsfotos in das Studio von Andrea Lang, ließ dann noch weitere Porträtbilder von sich machen.
Julia Oepen kam für Bewerbungsfotos in das Studio von Andrea Lang, ließ dann noch weitere Porträtbilder von sich machen. © Andrea Lang | Andrea Lang Photography

Nun möchte die Fotografin, die seit 18 Jahren faszinierende Bilder schießt, im Studio durchstarten. Infrarotgesteuerte Studio-Blitze, Reflektoren und Aufheller stehen bereit. Workshops sollen im Studio und im benachbarten Garten über die Bühne gehen, aber auch in der freien Natur. Die Bandbreite der Kurse ist groß, umfasst Foodfotografie ebenso wie „Achtsame Fotografie“ (in der Natur Ruhe und schöne Motive finden) und „Waldsicht“ (Fotografieren im Wald).

Profifotografin gibt Tipps zur Verbesserung von Bildsprache, Motiv und Technik

Bei dem Kursus „Fotobesprechung“ gibt es Tipps zur Verbesserung von Bildsprache, Motiv und Technik, wird über die bereits geschossenen Bilder gesprochen. Wenn sich die Fotografen viel Zeit nehmen, würden sie „in einen anderen Modus verfallen“, betont der Profi. „Dann nehmen sie auch kleine Dinge um sie herum wahr.“

„Meine ersten Kurse waren stark nachgefragt, deshalb, und weil es mir Spaß macht, biete ich in diesem Jahr eine Vielzahl an.“ Ihr sei häufiger attestiert worden, dass sie gut erklären könne. Deshalb investiere sie nun mehr Zeit in Kurse, „obwohl ich mit meinen Fotos mehr Geld verdiene“.

Weitere Infos zu den vier bis acht Teilnehmer starken Kursen, die über das Jahr verteilt angeboten werden, über Andrea Lang und den Kontakt zu ihr, finden sich im Internet unter fotografiehamburg.de.

"Die Leute erkennen sich auf meinen Bildern wieder"

Auch mit Studio-Fotografie kennt sich die Neuengammerin aus: „Ich habe mir jahrelang ein Studio mit einem Food-Fotografen geteilt.“ Wer Andrea Lang für ein Fotoshooting bucht, muss womöglich tiefer in die Tasche greifen als wenn er bei einem anderen Fotografen herkömmlich Porträts von sich machen lässt. Doch dafür schießt die 40-Jährige besonders eindrucksvolle Bilder. Die Shootings bereitet sie aufwendig vor und nach.

„Ich versuche zu klären, was mein Gegenüber ausmacht, suche eine geeignete Location, möchte den Menschen authentisch, möglichst in Aktion, ablichten.“ Kleidung, Farbgebung und Webdesign seien weitere wichtige Stichworte, die sie ihren Kunden gegenüber anspreche. „Ich schreibe für People-Bilder immer ein Konzept, bevor ich fotografiere.“ Das Resultat: „Die Leute erkennen sich auf meinen Bildern wieder.“