Hamburg. Es wird um den Bestand von Festen gefürchtet. Die Auflagen für Osterfeuer oder Ernteumzug seien hoch, Unterstützung müsse her.

Ob Osterfeuer an der Elbe wie in Kirchwerder oder Blankenese, Vierländer Erntedankfestumzug oder Aktivitäten von Initiativen wie dem Trecker Oldtimer Club Hamburg (TOCH) oder der „Blankeneser Benzingespräche“ – die CDU-Bürgerschaftsfraktion sieht solche traditionellen Veranstaltungen in Hamburg in großer Gefahr. Schließlich würde eine zunehmende Zahl von Auflagen, aufwendig einzuholende Genehmigungen sowie zunehmende Sicherheitsanforderungen die Organisation solcher lokalen Feste und Aktivitäten erheblich erschweren. Zudem seien steigende Kosten die Folge, bei denen auch die Bezirke nicht helfen könnten, schließlich seien ihre Kassen schon leer, so die CDU.

Bezirkliche Sondermittel erhöhen, um Veranstaltungen mit Tradition zu stärken

Die Mitglieder des Trecker Oldtimer Clubs Hamburg (TOCH) organisieren Fahrten und sind auch bei Festen mit ihren historischen Traktoren dabei.
Die Mitglieder des Trecker Oldtimer Clubs Hamburg (TOCH) organisieren Fahrten und sind auch bei Festen mit ihren historischen Traktoren dabei. © TOCH/Jörg Froh | TOCH

Dabei würde gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie diesen Bräuchen eine besondere Rolle zukommen, würden sie vor Ort für Zusammenhalt sorgen und das Gemeinschaftsgefühl in den einzelnen Bezirken der Stadt stärken, sind die Christdemokraten überzeugt. „Der Senat muss dringend den Erhalt derartiger Bräuche und Traditionen in den Hamburger Stadtteilen unterstützen und ermöglichen, sonst werden sie nach und nach aussterben – das wäre ein großer Verlust für den Zusammenhalt und die Lebensqualität in unserer Stadt“, sagt Dennis Gladiator, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter aus Bergedorf, der nun gemeinsam mit Dr. Anke Frieling aus Blankenese einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft am Mittwoch einbringt.

Gebühren für Sondernutzung sollen abgeschafft oder gesenkt werden

Darin beantragt die CDU-Fraktion, private Initiativen für nicht-kommerzielle lokale Feste sowie den Erhalt von Traditionen und Bräuchen in den Stadtteilen mit Nachdruck zu unterstützen und entsprechende Anfragen und Anträge in den Behörden möglichst unbürokratisch zu bearbeiten. Zudem sollten Gebühren für entsprechende Sondernutzungen abgeschafft beziehungsweise signifikant abgesenkt werden und geprüft werden, ob eine Erhöhung der bezirklichen Sondermittel zur zielgerichteten Förderung und Sicherung traditioneller lokaler Veranstaltungen sinnvoll und möglich ist.