Kirchwerder. Kirchwerder. 87 Gruppen gestalteten den diesjähjrigen Erntedankumzug durch Kirchwerder. Sogar Bürgermeister Peter Tschentscher war beeindruckt.
Viele Kinder freuen sich ein ganzes Jahr darauf. Gestern war es so weit: Immer wieder flogen Bonbons von festlich geschmückten Wagen, die über Kirchwerders Straßen rollten, in die Menschenmassen am Wegesrand. Die frisch gekrönte Erntekönigin Anna von Deyn (23) und ihre Prinzessinnen hatten alle Hände voll zu tun. Doch zum Glück waren die „Majestäten“ nicht allein: An dem Ernteumzug beteiligten sich gestern 87 Gruppen, die meisten davon mit eigenem Wagen – so viele wie nie zuvor. Polizei und Organisatoren, der Förderverein Erntedankfest, zählten rund 70.000 Besucher.
Die meisten von ihnen säumten gestern die Straßenränder zwischen der Kirche Kirchwerder (Start) und dem knapp fünf Kilometer entfernten Festplatz nahe Auf dem Sülzbrack am Elbdeich (Ziel). Kurios: Der Umzug war länger als die Strecke. Als die ersten Gruppen ins Ziel kamen, waren die letzten noch gar nicht gestartet.
„Die geben sich so viel Mühe“
Hans-Heinrich (66) und Edeltraud Pingel (63) aus Nettelnburg verfolgten Start und Ankunft: „Wir sind mit dem Rad hier und kürzen über den Marschbahndamm ab“, sagt Edeltraud Pingel. Das Ehepaar bestaunt die Festumzüge seit 30 Jahren. „Die geben sich so viel Mühe“, sagt die 63-Jährige.
Bei der Schlagerparty am Sonnabend im fast ausverkauften Festzelt feierten etwa 550 Besucher unter anderem mit Saskia Leppin. Mit eigenen Songs und Coverversionen, unter anderem von Helene-Fischer-Hits, brachte sie die Besucher in Partystimmung. Ganz nebenbei sorgte sie für einen rührenden Moment: „Ich bin heute nicht alleine hier – aber man sieht es ja auch“, sagte die schwangere Künstlerin. Unter den Feiernden war Schauspieler Stephen Dürr, der mit Ehefrau Katharina Dürr nach jedem Lied kräftig applaudierte.
Nur kurz auf dem Festplatz
Das Erntedank-Wochenende verlief nach Angaben der Polizei komplett friedlich. „Weil es gestern recht kalt war, hielten sich gestern viele Besucher nach dem Umzug nur kurz auf dem Festplatz auf“, sagte Axel Kleeberg, Chef der Bergedorfer Verkehrspolizei. Sie hörten diverse Grußworte, unter anderem von Peter Tschentscher. Der Bürgermeister und seine Frau Eva Maria waren (inoffiziell) von den Jungen Landfrauen Hamburg mit einem Glas Sekt empfangen worden.
Marlis Clausen freute sich über die vielen Helfer, die das bunte Spektakel mit ermöglicht haben, darunter die Polizei und die Kirchwerder Feuerwehren als Umzugsbegleiter: „Ihnen gebührt ein riesen Dankeschön.“