Hamburg. Die Planungen sollen noch bis 2027 andauern, Fördermittelzusage gilt bis 2025. Derweil steigt die Gefahr von Überschwemmungen.

Anlässlich seines Abschieds aus dem aktiven Dienst wurde von dem ausgewiesenen Wasserwirtschafts-Experten Uwe Wehling vom Bezirksamt Bergedorf zum wiederholten Male auf die Gefahr einer Überschwemmung im Zentrum von Bergedorf durch ein Binnenhochwasser hingewiesen. Diese Gefahr besteht, wenn starke Regenfälle zusammen mit einem mehrere Tage andauernden hohen Wasserstand in der Stromelbe zusammenkommen. In dieser Situation kann das Wasser nicht über die Schleuse und das Siel in Tatenberg aus der Dove-Elbe in die Stromelbe abgeleitet werden.

FDP-Bezirksverband Bergedorf übt Kritik an der Bukea

„Die Gefahr ist bekannt und verschiedene Lösungen wurden erarbeitet“, stellt Karsten Schütt fest, der nun als Vorsitzender vom FDP-Bezirksverband Bergedorf Kritik an der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (Bukea) übt. „Die Bukea scheint die Gefahr nicht ernst zu nehmen“, meint Karsten Schütt.

Denn nachdem die ursprünglich favorisierte Version mit drei zusätzlichen Schöpfwerken in den Vierlanden nicht realisiert werden konnte, da sich Grundstückseigentümer und Stadt in einem mehr als zehn Jahre dauernden Prozess nicht über Grundstücksverkäufe einigen konnten, wurde von der Wasserwirtschaft in Bergedorf daraufhin ein neues Konzept vorgelegt, das ein leistungsfähiges Schöpfwerk an der Tatenberger Schleuse vorsieht.

Behörde verfolgt den Bau von insgesamt drei Schöpfwerken

Karsten Schütt, Vorsitzender der FDP im Bezirk Bergedorf.
Karsten Schütt, Vorsitzender der FDP im Bezirk Bergedorf. © BGZ | BGZ

„Doch bisher hat die Bukea sich seit mehr als einem Jahr verweigert, im Regionalausschuss der Bezirksversammlung Bergedorf ihre Planungen vorzustellen“, kritisiert Schütt. Die Aussage, dass die Planungen noch bis 2027 andauern, sei eine Zumutung und Gefahr für den gesamten Bezirk.

„Wir fordern Senator Kerstan und seine Behörde auf, die Planungen unverzüglich abzuschließen und mit dem Bau der Schöpfwerke zu beginnen, zumal die vom Bund dafür zugesagten unterstützenden Mittel nur bis 2025 zur Verfügung stehen“, sagt Schütt.

Bukea verfolgt Idee eines Schöpfwerkes am Beginn der oberen Dove Elbe

Auf Nachfrage unserer Zeitung stellt die Bukea dar, dass sie für einen zukunftsfähigen Binnenhochwasserschutz der Vier- und Marschlande den Bau eines Schöpfwerkes am Beginn der oberen Dove Elbe und zwei weiterer kleinerer Schöpfwerke in Zollenspieker und Neudorf verfolgt.

Aktuell führe die Behörde Verhandlungsgespräche mit Eigentümern von benötigten Grundstücken, die insbesondere für den erforderlichen Gewässerausbau im Zulauf zum Schöpfwerk Dove-Elbe und im Ablauf zur Elbe benötigt werden, stellt Behörden-Sprecherin Renate Pinzke dar.

Gründstücksverhandlungen müssen abgeschlossen werden

Es seien bereits eine Machbarkeitsstudie durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) erstellt sowie die Grundlagenermittlung und die Vorplanung abgeschlossen worden.

Um mit der Umsetzung des Projektes beginnen zu können, müssten noch die Entwurfsplanung, die Genehmigungsplanung, die Ausführungsplanung sowie die Vorbereitung der Vergabe erfolgen, so die Sprecherin. Nach erfolgreichem Abschluss der Grundstücksverhandlungen seien etwa vier Jahre Planungszeit für die Schritte vorgesehen, so Renate Pinzke.