Hamburg. St. Severini baut für 350.000 Euro Betriebshalle und neue Räume für Friedhofsgärtner. Kleinere Gebäude werden abgerissen.
Die ersten Gespräche über die Neugestaltung des Kirchengeländes der Gemeinde St. Severini rund um den Friedhof zwischen Kirchenheerweg und Fersenweg wurden bereits 2017 geführt. In der Zwischenzeit reichte der Kirchengemeinderat einen Bauvorbescheid und nach dessen positivem Bescheid einen Bauantrag ein. Der wurde jetzt genehmigt. Auch das Denkmalschutzamt und die Nordkirche, der oberste Dienstherr, haben das Projekt abgesegnet. Im Mai soll der erste Spatenstich folgen, für eine Betriebshalle, in der die Fahrzeuge untergebracht werden. Weitere Baumaßnahmen sollen folgen.
Die fast quadratische, 200 Quadratmeter große Halle mit gemauerten, holzverkleideten Seitenwänden (grau) und Spitzdach soll bis zum Herbst neben dem Parkplatz in Verlängerung vom Kirchenbüro entstehen. Kosten: 350.000 Euro. Davon werden 150.000 Euro aus Rücklagen – die Kirchengemeinde verfügt über 4,5 Millionen Euro – verwendet, 200.000 Euro wurden als Bankkredit aufgenommen. „Der Kredit ist günstig, deshalb setzen wir lediglich einen Teil unserer Rücklagen ein“, sagt Hans-Hermann Mauer (66), Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Die Rücklagen seien vor allem deshalb hoch, weil die Kirche Bauland verkauft hat („Karkenland 1“, Kirchenheerweg).
Kirchengelände der St. Severin Gemeinde in Kirchwerder wird neu gestaltet
„Bei der Ausschreibung hatten wir pro Gewerk drei Angebote eingeholt. Inzwischen haben wir uns entschieden und gerade die Aufträge erteilt“, sagt Hans-Jürgen Kühn (72), im Kirchengemeinderat für den Friedhof zuständig.
Eigentlich sollte die neue Betriebshalle längsseits in Richtung Kirche statt, wie nun genehmigt, näher am Fersenweg stehen. Geplant war, die bestehenden Gebäude am Fersenweg (Gemeindebüro und Maschinenhalle) abzureißen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. „In dem hätten wir gern neben dem Gemeindebüro auch zwei Wohnungen untergebracht und mit ihrer Vermietung das Bauprojekt refinanziert“, sagt Mauer.
Denkmalschutzamt verweigerte ursprüngliche Genehmigung
Für die ursprünglich geplante Variante habe aber das Denkmalschutzamt die Genehmigung verweigert. Denn sämtliche Kirchengebäude – Kirche, Turm, Kapelle, Pastorat und Pastoratscheune – seien denkmalgeschützt. „Deshalb wurde der Standort für die Halle exakt vorgegeben. Die Sichtachsen dürfen nicht eingeschränkt werden“, sagt Kühn. Auch nach geltendem Bauplanungsrecht sei das Vorhaben nur schwer durchsetzbar, fügt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats hinzu. Der bisherige Betriebsplatz, eine Schotterfläche am Ende des Friedhofs (Südseite), musste zurückgebaut werden. „Er war zu groß, es gab nie eine richtige Genehmigung dafür“, sagt Mauer.
Dies sei nun bei einem Ortstermin der zuständigen Behörden aufgefallen. Der bisher rund 1000 Quadratmeter große Betriebsplatz wurde auf die Hälfte reduziert. Auf der anderen Hälfte sollen Grünstreifen angelegt und verschiedene Baumarten gepflanzt werden. Auf dem Platz lagern unter anderem alte Grabsteine, Pflanzmaterial, Sand, Kies und Erde für den Wegebau, aber auch alte Büsche und Blumen für den Kompost. „Das muss nun häufiger abgefahren werden“, sagt Hans-Jürgen Kühn. Als Ausgleichsmaßnahme für die verschiedenen Baumaßnahmen haben die Friedhofsgärtner 32 Obstbäume auf einer Streuobstwiese in Sichtweite des Geländes für die neue Halle gepflanzt.
Auch neue Sozialräume sind geplant
Wenn die neue Halle steht, soll direkt anschließend in Richtung Fersenweg ein weiteres Gebäude entstehen. Darin sollen Sozialräume für die sieben Friedhofsmitarbeiter, sanitäre Anlagen und ein Büro für den Friedhofsbereich Platz finden. „Seit 1952 haben die Mitarbeiter ihren Aufenthaltsraum lediglich in einem weiteren Schuppen, in dem auch die Werkzeuge gelagert werden. Seit Herbst gibt es für sie einen Container als weiteren Sozialraum“, sagt Kühn.
Um Platz zu schaffen, sollen die Maschinenhalle, ein kleines Backsteingebäude, und ein sich daneben befindender Schuppen (bisheriger Abstellplatz der Fahrzeuge) abgerissen werden.