Ochsenwerder. Für 1,2 Millionen Euro war die Kreuzung umgebaut worden. Am Ochsenwerder Landscheideweg/ Oortkatenweg kracht es dennoch weiterhin.
Zwei Menschen wurden am Sonnabend gegen 17.50 Uhr auf der Kreuzung Ochsenwerder Landscheideweg/Oortkatenweg („Marschländer Roulette“) leicht verletzt. Dabei ist die Kreuzung äußerst übersichtlich, war 2019 mit einem Aufwand von 1,2 Millionen Euro eigens umgebaut worden, um die häufigen Unfälle zu vermeiden.
Ein VW Multivan mit Hamburger Kennzeichen fuhr von der Elbe kommend auf dem Oortkatenweg über die mit Stoppschildern ausgestattete Kreuzung in Richtung Ochsenwerder Norderdeich. Dabei übersah der in Nettelnburg lebende Fahrer (62) einen VW Polo mit Ratzeburger Kennzeichen, der von rechts, aus Kirchwerder, kam und Vorfahrt hatte. Der Polo fuhr frontal in die Beifahrerseite des Vans, sodass bei dem Polo die Stoßstange abriss.
Freiwillige Feuerwehr Hohendeich leistet Erstversorgung
Die in Winterhude lebende Polo-Fahrerin (50) und eine Beifahrerin (63) aus dem Multivan erlitten leichte Verletzungen. Beide Frauen klagten über Schmerzen im Nackenbereich. Sie wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Hohendeich erstversorgt und an den anschließend eintreffenden Rettungsdienst übergeben.
Nach weiterer Behandlung vor Ort beförderten zwei Rettungswagen die Verletzten in ein Krankenhaus. In dem Multivan befanden sich zwei weitere Insassen: ein 30-jähriger Mann und ein vierjähriger Junge. Sie wurden bei dem Zusammenstoß, ebenso wie der Fahrer des Kleinbusses, nicht verletzt.
Beide Fahrzeuge wurden bei dem Unfall schwer beschädigt. Der Polo ist ein Totalschaden. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle und stellte vorsichtshalber Löschmittel bereit, die aber nicht zum Einsatz kamen.
Ochsenwerder Landscheideweg/Oortkatenweg teilweise gesperrt
Der Kreuzungsbereich war direkt nach dem Unfall teilweise gesperrt: Fahrzeuge konnten vom Ochsenwerder Norderdeich aus nicht auf den Oortkatenweg fahren und auf dem Ochsenwerder Landscheideweg wurden die Fahrzeuge in Höhe der Kreuzung wechselseitig über eine Fahrspur geleitet.
Die Ursache für den Unfall ist nach Auskunft von Thilo Marxsen, Mitarbeiter der Polizei-Pressestelle, bisher ungeklärt.
„Marschländer Roulette“ für 1,2 Millionen Euro umgebaut
Der 1,2 Millionen Euro teure Umbau 2019 hatte mehrere Monate gedauert. Im Vorfeld waren mehrere Varianten kontrovers diskutiert worden. Unter anderem war ein Kreisel im Gespräch, der aber noch teurer geworden wäre. Letztlich stimmte die Politik für eine Variante mit Fahrbahnteilern und Verkehrsinseln. Beide Straßen sind schnurgerade, häufig wird dort aber das Tempolimit (50 km/h) nicht eingehalten.
Im Mai vergangenen Jahres war eine 23-Jährige mit einem Mercedes A-Klasse Kombi aus dem Oortkatenweg aus Richtung Elbe kommend mit einem Ford Ranger kollidiert. Die A-Klasse erfasste den Ford, der sich durch den Zusammenstoß mehrfach drehte und dann im Graben landete. Der Ford-Fahrer sowie die 23 Jahre alte Unfallverursacherin und ihr gleichaltriger Beifahrer mussten verletzt in Krankenhäuser gebracht werden.