Hamburg. Die jährlichen Grabenschauen sind beendet. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es weniger Beanstandungen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Die Grabenschauen in den Vier- und Marschlanden sind beendet, die Zahl der Beanstandungen ist im Vergleich zum Vorjahr niedrig: 169 Grundstückseigentümer müssen nachbessern. 2019 gab es 240 Beanstandungen. Dass nun deutlich mehr Gräben in einem guten Zustand sind, hat laut Verbandstechniker Torsten Riecken (46) mehrere Gründe.
Zum einen habe es 2019 mehrere lange Grabenzüge mit vielen ungepflegten Abschnitten gegeben. „Das war diesmal nicht so“, sagt Riecken. Zum anderen hätten nun, im Corona-Jahr 2020, mehr Verbandsmitglieder Zeit für die Grabenpflege. Beanstandet wurden in der Regel Verkrautungen und Verschlammungen. Letztere bedeuten für die Anlieger oft mehr Arbeit. Viele Grundstückseigentümer beauftragen deshalb Firmen, die den Graben mit der Schaufel oder einem Minibagger vom Schlamm befreien.
Anlieger können nun eine Woche früher nachbesser
Aufgrund der Pandemie war diesmal auch die Schaukommission kleiner: Die Vertrauensleute blieben zu Hause, Riecken war mit Verbandsobmann Georg Odemann und Holger Pohl vom Bezirksamt sowie dem jeweils zuständigen Bezirksobmann der vier Grabenschaubezirke unterwegs. Einige Bereiche wurden zusammengefasst, sodass die Männer nur zehnmal für jeweils rund dreieinhalb Stunden ausrücken mussten. Dadurch konnten die Gräben in drei statt sonst vier Wochen in Augenschein genommen werden.
Die Anlieger, bei deren Gräben nachgebessert werden muss, können nun eine Woche früher loslegen. „Das ist ein Vorteil, weil so die Chance größer ist, dass die Gräben ohne Frost gereinigt werden können“, sagt Riecken. Außerdem können die Nachschauen, also die Termine, an denen überprüft wird, ob die beanstandeten Mängel beseitigt wurden, eine Woche früher beginnen.
Die Anlieger haben nach der ersten Schau einen Monat Zeit, ihre Gräben in den erforderlichen Zustand zu bringen. Die Nachschauen starten an folgenden Terminen: 9. Dezember in Neuengamme, 16. Dezember in Kirchwerder, 23. Dezember in Ochsenwerder und Reitbrook. „Bis zum Jahresende sind wir mit allen Nachschauen durch.“
Alle Anlieger müssen ihrer Pflicht der Grabenpflege nachkommen
Von den Tausenden Grabenabschnitten im Landgebiet werden jährlich die angeschaut, „bei denen es in der Vergangenheit Probleme gab“, sagt Riecken. So werden etwa die Grüben begutachtet, bei denen es im Sommer Probleme mit der Bewässerung gab. Auch dort, wo eine enge Bebauung gegeben ist oder viele Häuser über nur einen Graben entwässert werden, schauen die Profis genau hin. „Dort ist die Grabenpflege sehr wichtig, weil die Gräben besonders stark beansprucht werden“, so Riecken. Es sei wichtig, dass alle Anlieger ihrer Pflicht nachkämen, da das Wasser durch einen langen Graben eben nicht ungehindert fließen kann, wenn er etwa an einer Stelle verkrautet ist.
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Aufgrund der Pandemie ist das Büro des Verbands bis auf Weiteres geschlossen. Wer Riecken erreichen möchte, schickt eine E-Mail an info@entundbe.de oder wählt die Büronummer 040/723 03 98. „Für persönliche Gespräche können gern Termine gemacht werden“, so der Verbandstechniker.