Hamburg. Sogenannter Bike Port richtet sich an Fahrradtouristen aus dem Hamburg Stadtgebiet. Was er kostet, was er bietet..
Die Planung ging in Windeseile, nun haben bereits die Bauarbeiten für die erste Radstation in den Vier- und Marschlanden begonnen: Mindestens 130.000 Euro kostet der sogenannte Bike Port (Fahrrad-Hafen), der an der Ecke Tatenberger Weg/Tatenberger Deich – im Volksmund auch als „Bermudadreieck“ bezeichnet – entsteht. Mitte September soll der Bike Port fertig sein, sodass Fahrradfahrer ihn schon diesen Spätsommer ansteuern können.
Finanziert wird das Projekt laut Lennart Hellmessen, Sprecher des Bergedorfer Bezirksamtes, von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke. „Die Mittel stammen aus dem Topf des Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramms.“ Der rund 200 Quadratmeter große Bike Port soll in der Richtung Tatenberger Schleuse zeigenden Spitze des „Bermudadreiecks“ angeordnet werden. Zentrales Element ist eine große Infotafel mit einer Karte, auf der Radtouren für Bergedorf und die Vier- und Marschlande abgebildet werden. An einer Velo-Station gibt es Erste Hilfe für das Zweirad mit einer Luftpumpe sowie Werkzeug für Reparaturen. Neun Bügelbieten Parkmöglichkeiten für insgesamt 18 Zweiräder.
Treffpunkt für Radfahrer: Perspektivisch Lademöglichkeit für E-Bikes geplant
Ein gepflasterter Weg umschließt einen Grandplatz, der zum Rasten einlädt: Drei Picknick-Tische und Bänke soll es dort ebenso geben wie ein Spielgerät für Kinder. Auch bei Regen soll der Bike Port ein Hafen für Radfahrer sein: Ein rechteckiger, hölzerner Unterstand soll gut 18 Quadratmeter groß werden. Drei Bäume mit kleiner Krone sollen auf der Fläche gepflanzt werden, darunter ein Apfelbaum. Ebenso sollen Bodendecker und eine Blühfläche natürliche Farbe in den kleinen Fahrrad-Hafen bringen. Mit den Arbeiten hat das Bergedorfer Bezirksamt eine Straßenbaufirma beauftragt.
Leerrohre für eine mögliche Nachrüstung des Bike Ports mit Ladestationen für E-Bikes werden jetzt verlegt, um später nicht wieder das Pflaster aufreißen zu müssen, teilte der Regionalbeauftragte Lars Rosinski mit.
Bike Port soll am 15. September fertig sein
„Die Kampfmittelsondierung ist bereits erfolgt“, sagt Ralf-Peter Cohrs, Bauleiter und Mitarbeiter des Bergedorfer Bezirksamtes. Um das Gelände auf Bomben im Boden hin zu untersuchen, wurden alte Luftaufnahmen ausgewertet. Nun wird das Terrain mit bereits angeliefertem Sand aufgefüllt, dann gepflastert.
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Wenn alles optimal läuft, soll der Bike Port „spätestens am 15. September fertig sein“, sagt Cohrs und fügt hinzu: „Das hängt aber davon ab, ob das Mobiliar rechtzeitig geliefert werden kann.“
Vorbild für ähnliche Projekte in der Region
Erst Ende 2021 hatte die Bergedorfer Bezirksversammlung einstimmig den Bau der Fahrradstation beschlossen. Sie ist für die vielen Radfahrer gedacht, die bei schönem Wetter im Landgebiet unterwegs sind. Die meisten Radler, die aus Richtung Hamburger Innenstadt kommen, fahren über den schmalen Deichweg am Kaltehofer und Moorfleeter Hauptdeich ins Landgebiet hinein. Nach der Tatenberger Schleuse biegen sie auf den Hauptdeich ab, steuern den Marschbahndamm an oder fahren entlang der Dove-Elbe auf dem Deich. Und genau dort,wo sie ihre Fahrt in verschiedene Richtungen fortsetzen, entsteht nun dieser neue Anlaufpunkt.
Politik, Verwaltung und Oliver Kahle aus der Arbeitsgemeinschaft Tourismus im WSB Bergedorf, der das Projekt mit vorangetrieben hat, werden gespannt schauen, wie der Fahrrad-Hafen angenommen wird. Denn er soll Modell sein für weitere Stationen: Angepasst an geringere Platzverhältnisse könnten einzelne Elemente auch in Zollspieker oder Altengamme errichtet werden. Dafür wolle man dann möglichst einen interfraktionellen Antrag auf den Weg bringen, kündigte Jörg Froh (CDU) bereits im Frühjahr an.