Bergedorf. Neues Konzept, neuer Ablauf: Was sich beim großen Lauf-Spektakel von TSG Bergedorf und Bergedorfer Zeitung 2024 so alles ändert.
Es ist eine der großen Erfolgsgeschichten des Bergedorfer Sports: Seit 2012 bringt der Bergedorfer Citylauf, ausgerichtet von der TSG Bergedorf und der Bergedorfer Zeitung, die ganze Region auf die Beine. Im Rekordjahr 2018 waren 1297 Läuferinnen und Läufer am Start. Im vergangenen Sommer zeigte sich die Veranstaltung mit 1139 Aktiven dann schon fast wieder auf Vor-Corona-Niveau.
Trotzdem soll sich nun bei der 11. Auflage im kommenden Sommer so einiges ändern.
„Wir wollen mit dem Citylauf künftig nicht nur eine sportliche Nischengesellschaft ansprechen, sondern eine große, breite Gruppe“, betont der neue Organisator Leo Goretzki. „Auch Leute, die einfach Bock aufs Feiern haben, sollen kommen.“
So soll der Bergedorfer Citylauf zu einem Karneval der Lebensfreude werden. Der Startschuss fällt am 9. Juni 2024, Anmeldungen werden voraussichtlich ab Februar 2024 möglich sein.
Bergedorfer Citylauf wird im Sommer 2024 zum Karneval der Lebensfreude
Das neue Konzept soll künftig ganz andere Dimensionen von Teilnehmerzahlen möglich machen. „Bis zu 3000 Menschen, die sich über die verschiedenen Läufer verteilen, sind für die Strukturen in Bergedorf prinzipiell kein Problem“, ist Goretzki überzeugt, der bei der TSG Bergedorf für Marketing und PR zuständig ist. Im vergangenen Sommer hatte er den Staffelstab von seinem Amtsvorgänger Thorsten Wetter übernommen, der die Veranstaltung 2012 aus der Taufe gehoben hatte, nun aber vor einem beruflichen Wechsel stand.
Die größten Veränderungen beim 11. Bergedorfer Citylauf: Die Reihenfolge der Rennen soll sich ändern, und der Inklusionslauf wird durch einen Spaß-Wettbewerb ersetzt, der künftig den Abschluss des Veranstaltungstages bilden wird. „Der Inklusionslauf soll zu einer Laufparade für alle werden, die Spaß an der Bewegung haben“, erläutert Goretzki. „Da soll die Drag Queen auf Stöckelschuhen neben dem Senior am Rollator starten können. Wir feiern das Leben in seiner ganzen Diversität mit Bewegung, wie ein Karneval im Sommer.“
Auch die beliebten Staffel-Wettbewerbe sind 2024 wieder mit dabei
Bewährte Elemente des Laufspektakels wie der Kinderlauf über 2,5 Kilometer und der Hauptlauf über zehn Kilometer sollen hingegen unverändert erhalten bleiben. Der Nachwuchs wird dabei auch künftig den Anfang machen und seine zwei schnellen Runden um den Bergedorfer Schlossgarten drehen. „Dabei werden wir aber mehr Posten an der Strecke als bisher haben, um Schummeleien zu verhindern“, verspricht Goretzki. „Einige Eltern hatten uns hinterher erzählt, ihre Kinder seien frustriert gewesen, weil andere abgekürzt hätten.“
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Denn der sportliche Anspruch der Veranstaltung soll voll und ganz erhalten bleiben. Das gilt ebenso für den Hauptlauf, der wie gewohnt über vier Runden à 2,5 Kilometer führen und damit vier schweißtreibende Anstiege hinauf ins Villengebiet beinhalten wird. Auch den Staffel-Wettbewerben, die in den vergangenen Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen haben, hält Goretzki fest. Wer also möchte, kann sich mit drei Mitstreitern zusammentun und die Zehn-Kilometer-Strecke im Team angehen.
Über einen Bildschirm im Start-/Zielbereich lassen sich die Aktiven auf der Strecke verfolgen
Für Familienmitglieder und Freunde, die die Sportlerinnen und Sportler am Streckenrand anfeuern, hat der neue Organisator eine spektakuläre Neuerung im Sinn. „Wir werden eine Kamera an der Strecke aufstellen, beim Hauptlauf zum Beispiel oben am Wendepunkt auf dem Berg“, verspricht er. „Die Bilder werden dann auf einer Leinwand bei uns auf der Bühne zu sehen sein.“ So kann also der familiäre Anhang im Start-/Zielbereich verfolgen, wie sich der Ehemann, die Ehefrau, das Kind oder Enkelkind auf der Strecke schlägt.
Auch rund um den Start-/Zielbereich soll sich einiges tun. Die Veranstaltung soll von einem großen Unterhaltungsprogramm auf der Bühne und zahlreichen Aktivitäten im Umfeld begleitet sein, auch um potenziellen Sponsoren einen attraktiveren Rahmen zu bieten als bisher. Auch die nahe gelegene Rollschuhbahn soll dabei eingebunden werden. Das Rahmenprogramm fängt schon am frühen Vormittag mit den Kindern an, für die es lange vor dem Startschuss des Kinderlaufs Spiele und ein gemeinsames Aufwärmen im Schlossgarten geben wird.
Während Mama und Papa laufen, wird das Kind unterhalten
Wichtig für Familien: Wenn sich nach dem Kinderlauf dann der Hauptlauf anschließt, soll es ein Unterhaltungsprogramm für den Nachwuchs geben, damit sich Mama und Papa auf ihren Lauf konzentrieren können. „Wir wollen eine Kinderbetreuung anbieten“, sagt Goretzki. „Für Kleinstkinder können wir das nicht leisten, die anderen werden gut unterhalten werden.“
Sowohl beim Kinderlauf als auch beim Hauptlauf wird es wieder Zeitmessung und Ranglisten geben, das Sportliche steht ganz klar im Vordergrund. Nicht so hingegen beim abschließenden Spaßlauf. Hier geht es ausschließlich um die Freude an der Bewegung ohne jeden Leistungsdruck. Da zwei steile Anstiege, wie bisher, hinauf ins Villengebiet nicht so ganz in dieses Konzept passen, denkt das Organisationsteam um Goretzki über eine Streckenverlegung nach.
Ein großes Fest wird den Abschluss des Wettkampftages bilden
Zum Beispiel in den Bergedorfer Schlossgarten. Im vergangenen Sommer hatten Temperaturen von 30 Grad die Teilnehmer an ihre Grenzen gebracht. „Wir überlegen nun, einen Sprühbogen aufzustellen“, erzählt Goretzki. „Dafür wäre der Schlossgarten natürlich ideal.“ Anders als beim Kinderlauf und Hauptlauf wird es beim abschließenden Spaßlauf keine Zeitmessung und folglich auch keine Ranglisten geben. Es soll kein Wettrennen, sondern ein Fest der Bewegungsfreude sein, das mit einer großen Party vor der Bühne im Start-/Zielbereich endet. Mögen die Spiele beginnen!