Dassendorf. Eine starke TuS Dassendorf, Rot für einen Gästespieler und ein besonderes Comeback – in der Oberligapartie passierte so einiges.
Für Thomas Hoffmann, die eine Hälfte des Trainer-Gespanns der TuS Dassendorf, war nach dem Spiel der Fußball-Oberliga beim USC Paloma am Karfreitag das „Osterfest im Arsch“. Eine 2:0-Führung hatte seine Mannschaft aus den Händen gegeben, beim 2:2 wertvolle Punkte im Kampf um die Meisterschaft verschenkt. Schon vor der Partie am Ostermontag gegen Altona 93 war damit klar: ein erneuter Patzer, und die Dassendorfer können den Titelgewinn abschreiben.
Doch dazu kam es nicht. Dank einer starken Mannschaftsleistung gewann die TuS vor 631 Zuschauern auch in der Höhe verdient mit 3:0. Auf die Frage, ob sich die Dassendorfer durch den Sieg ins Meisterschaftsrennen zurückgemeldet haben, äußerte sich Hoffmann allerdings zurückhaltend. „Da würde ich abwarten. Wir müssten die restlichen Spiele alle gewinnen, sind aber in dieser Saison einfach nicht konstant genug“, resümierte der Trainer nach dem Abpfiff.
TuS Dassendorf: Rinik Carolus drückte den Ball zur 1:0-Führung über die Linie
Die erste Torchance der Partie hatten die Gäste. Nach einem Freistoß kam Michael Ambrosius zum Kopfball, doch der an diesem Tag starke TuS-Keeper Sebastian Kalk machte sich lang und wehrte den Ball ab (2.). Fortan nahmen die Hausherren das Spiel jedoch in die Hand. Nach einem Pass von Martin Harnik zielte Rinik Carolus knapp über die Latte (10.).
In der 22. Minute brannte es dann lichterloh im Altonaer Strafraum. Erst traf Kristof Kurczynski die Latte. Über Umwegen gelangte der Ball zu Carolus, der das Spielgerät an den Pfosten beförderte. Doch der 36-Jährige gab sich damit nicht zufrieden, kam erneut an die Kugel und drückte sie zur 1:0-Führung über die Linie.
Dassendorfer Bank forderte vehement Elfmeter, Kurczynski trifft
Und dann wurde es laut. Nach einem vermeintlichen Foul an Kurczynski forderte die Dassendorfer Bank vehement Elfmeter (36.). Doch Schiedsrichter Furkan Cevdet Vardar (Rot Weiss Wilhelmsburg) ließ weiterspielen. Dass sich Coach Hoffmann und der Sportliche Leiter Jan Schönteich schnell beruhigten, lag erneut an Kurczynski, der zum Pausenstand von 2:0 erhöhte (37.).
Kurz nach dem Seitenwechsel wurde es erneut laut. Im Anschluss an ein Foul an Zhi-Gin Lam bekam sich ein Zuschauer gar nicht mehr ein und beschimpfte die Altonaer Spieler. Herbeieilende Ordner beruhigten die Situation zunächst. Doch dann provozierte der Zuschauer erneut, schubste Altonas Ersatzspieler Prince Hüttner. Der revanchierte sich mit einem Faustschlag ins Gesicht. Dafür sah er glatt Rot (47.). Die Polizei nahm den Vorfall auf. Anzeigen gab es jedoch nicht. Anschließend wurde wieder Fußball gespielt.
Comeback von Sven Möller nach 248 Tagen Pause
Altona wurde nun stärker, TuS-Keeper Kalk konnte sich gleich mehrfach auszeichnen. Erst parierte er stark gegen Akagne Gohoua (52.), dann klärte er einen Schuss von Michael Gries zur Ecke (61.) sowie einen Kopfball von Ambrosius (63.). Mithilfe von Kalk überstanden die Dassendorfer diese beste Phase der Altonaer. Das schönste Tor des Tages fiel dann in der Nachspielzeit. Finn Thomas setzte Carolus an der Grundlinie in Szene. Dessen Hereingabe verwertete Ex-Profi Harnik zum 3:0-Endstand per Hacke (90.+3).
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Eine Minute zuvor hatte es noch ein Comeback der besonderen Art gegeben. 248 Tage konnte Sven Möller nicht für die TuS auflaufen: Kreuzband, Außenband, Muskel – alles gerissen. Als er in der Nachspielzeit eingewechselt wurde, applaudierten nicht nur seine Mitspieler, sondern auch viele Zuschauer. „Ein Gänsehautmoment“ sei das gewesen, sagte Routinier Möller. Und ein paar Tränen seien ihm auch heruntergekullert.
Dassendorfer müssen auf Ausrutscher von Tabellenführer Sasel hoffen
Während sich Coach Hoffmann trotz des verdienten Sieges beim Thema Meisterschaft zurückhielt, sprühte die andere Hälfte des Trainergespanns vor Euphorie. „Wir glauben an den Titel“, sagte Peter Martens unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Doch selbst wenn die Dassendorfer ihre letzten sechs Saisonspiele inklusive Nachholpartien gewinnen sollten, müssen sie immer noch auf einen Ausrutscher von Tabellenführer TSV Sasel hoffen.
TuS: Kalk (2) – Sowah (2), Aust (2-3), Ahlschwede (2-3), Kleine (2-3) – R. Carolus (2), Dettmann (2-3), Lam (3) ab 90.+2 Möller (-), Maggio (3) ab 89. Thomas (-) – Harnik (2), Kurczynski (2-3) ab 83. Blohm (-).