Lauenburg. Drittligist VfL Stade gewinnt das traditionsreiche Lauenburger Turnier, das von einigen kurzfristigen Absagen beeinträchtigt wurde.

Das Frauen-Handballturnier um den Elbe-Cup ist mit viel Liebe organisiert. Wenn die Gästeteams die Umkleidekabine betreten, dann warten da schon zwei Kisten Wasser und Früchte auf sie. Kurz: Die Schleswig-Holstein-Liga-Handballerinnen der Lauenburger SV tun alles, um gute Gastgeberinnen zu sein. Viele Mannschaften aus ganz Norddeutschland reißen sich daher darum, mitmischen zu dürfen. Trotzdem standen bei der diesjährigen Auflage zunächst die Teams im Fokus, die zwar zugesagt hatten, aber dann doch nicht in den Hasenberghallen erschienen.

„Das war jetzt das zwölfte Mal, dass ich so ein Turnier organisiert habe, aber noch niemals sind mir so viele Knüppel zwischen die Beine geworfen worden“, stöhnte der LSV-Team­manager Arne Bahde. Zwei der acht Teilnehmer sagten zwei Tage vor der Veranstaltung aus Mangel an Spielerinnen ab, was den Spielplan über den Haufen warf. Ein drittes Team verzichtete auf den zweiten Turniertag und brachte damit alles restlos durch­ein­ander.

Lauenburger SV zeigte eine sehr gute Leistung bei tropischen Temperaturen

Doch diejenigen, die da waren, boten bei tropischen Temperaturen sehenswerten Handballsport. Allen voran der Turniersieger VfL Stade. Der Drittligist wurde seiner Favoritenrolle mühelos gerecht, gewann alle seine fünf Begegnungen deutlich und schaffte damit nach dem zweiten Platz 2019 nun bei der ersten Auflage nach Corona den Sprung nach ganz oben aufs Treppchen. „Die spielen einfach einen anderen Handball“, staunte LSV-Trainer Daniel Schwarz. „Das Tempo, das sie gehen, die Schnelligkeit des Passspiels, die Ballsicherheit, das ist schon außergewöhnlich.“

Hinter den Staderinnen schaffte es Oberligist FC St. Pauli auf Platz zwei vor Gastgeber Lauenburg, dem zweiten Oberligisten HSG Heidmark und dem chancenlosen Landesligisten HSG Elbmarsch. Höhepunkt des Turniers war das Duell zwischen dem FC St. Pauli und der LSV, bei dem die Elbdiven die klassenhöheren Gäste am Rand einer Niederlage hatten. „Beim Stand von 19:19 haben wir dann 20 Sekunden vor Schluss einen schlecht vorbereiteten Wurf genommen und den Konter zum 19:20 kassiert“, bedauerte Schwarz.

Lena Bahde zur Spielerin des Turniers gewählt

Doch das konnte die glänzende Leistung der LSV-Damen nicht schmälern, die unter anderem mit der HSG Heidmark und dem AMTV Hamburg zwei Oberligisten schlugen. Dabei ragte die Kreisläuferin Lena Bahde heraus, die vom Publikum zur Spielerin des Turniers gewählt wurde. „Das ist völlig verdient. Sie hat schon in der vergangenen Saison eine sehr positive Entwicklung gezeigt und arbeitet sehr gut an sich“, lobte Schwarz.