Altengamme. 2018 wechselte Krey zunächst als Co-Trainer nach Altengamme. Aktuell ist ihm wichtig, den eigenen Kader bei der Stange zu halten.
Fußballtrainer zu sein, ist zuweilen ein mühseliges Geschäft. Vor acht Jahren hatte Jan Krey, Trainer des Fußball-Landesligisten SV Altengamme, Außenbahn-Flitzer Viktor Schner als A-Jugendlichen in seinem Kader. Das war damals noch beim Bezirksligisten SC Schwarzenbek, für den Schner bis heute spielt. Krey jedoch wechselte 2018 zunächst als Co-Trainer nach Altengamme und ist seit März 2019 nun Chefcoach der Vierländer. „Jedes Jahr rufe ich Viktor an und sage: ,Komm‘ doch zu uns!‘ Aber er wird sicher ewig in Schwarzenbek bleiben.“
„Den hätte ich nur als Fahrer gebraucht“
Auf jeden Fall für ein weiteres Jahr. Denn als Erster im Kader sagte Schner jüngst bei den Europastädtern bereits für die Saison 2021/22 zu. „Pech gehabt, Jan!“, schrieb SCS-Coach Sven Reinke, der mit Krey gut befreundet ist, süffisant auf Facebook. Dessen Replik ließ nicht lange auf sich warten: „Den Viktor hätte ich sowieso nur als Fahrer gebraucht!“
Das scherzhafte Scharmützel hat natürlich einen ernsten Hintergrund. Wegen der Corona-Pandemie kann derzeit kaum ein Verein darauf hoffen, neue Spieler zu verpflichten. „Niemand weiß, wie es im Amateurfußball 2021 weitergeht. Die Spieler warten alle ab“, hat Krey beobachtet. Umso wichtiger, den eigenen Kader bei der Stange zu halten. Da konnte der Sportliche Leiter des SV Altengamme, Philipp Mohr, jüngst Erfolge vermelden: 20 von 22 Spielern haben bereits für ein weiteres Jahr zugesagt.
„Fühle mich pudelwohl in Altengamme“
Auch Krey ist vom Konzept der Vierländer nach wie vor begeistert. „Ich fühle mich pudelwohl hier in Altengamme“, betont er. „Es steckt in der Mannschaft die richtige Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und Kameradschaft.“ Als Tabellenzweiter der Landesliga können die Vierländer optimistisch in die Zukunft blicken. Geht da vielleicht sogar etwas in Richtung Aufstieg, wenn erst einmal wieder gespielt werden darf? „Wenn wir eine perfekte Saison spielen und es passiert, dann nehmen wir das gerne mit“, betont Krey. „Wir wollen jede Saison zu etwas Eigenem machen. In meinem ersten Jahr waren wir im Pokal richtig gut, sind erst im Viertelfinale gegen Dassendorf ausgeschieden. Im zweiten Jahr haben wir in der Liga den dritten Platz belegt.“
"Ich lasse meine Mannschaft in Ruhe"
Nur eines durfte Krey noch nie: eine ganze Saison als Trainer durchcoachen. Im ersten Jahr übernahm er zu Beginn der Rückrunde die Position des Cheftrainers von seinem Vorgänger Jörn Geffert. In der zweiten Saison sorgte Corona für einen Abbruch, in der dritten sieht es jetzt gerade nicht viel besser aus. „Es ist eine absolute Ausnahmesituation“, ist sich Krey bewusst. „Ich lasse meine Mannschaft erst mal in Ruhe.“ Die Zeit des Fußballs, sie wird kommen. Irgendwann.