Bled/Bergedorf. Niemals hatten die Ruderer des Deutschland-Achters um den Bergedorfer Eric Johannesen in den Weltmeisterschafts-Tagen von Bled auch nur den geringsten Zweifel aufkommen lassen: Der Deutschland-Achter holt Gold - Es hat geklappt!
Souverän hatten sie Vorlauf und Halbfinale dominiert, und auch beim gestrigen Finale ließen sie nichts anbrennen. In 5:28,81 Minuten gewannen die Deutschen mit über zwei Sekunden Vorsprung vor Großbritannien (5:30,83) und Kanada (5:31,18). Damit ist das Team nun der große Favorit für die Olympischen Spiele 2012 in London, eine Rolle, die Bundestrainer Ralf Holtmeyer bereitwillig annimmt: „Wir sind ganz oben. Das wollen wir bleiben.“ Schlagmann Kristof Wilke ergänzte: „Wir haben eine unglaubliche Power im Boot.“
Das ist auch ein Verdienst von Johannesen. Der 23-Jährige ist mittlerweile zu einer festen Größe im Boot geworden und hat seinen Stammplatz auf einem der vier Mittelplätze im Boot, die im Ruderer-Jargon „Maschinenraum“ genannt werden. Dort sorgt er für reichlich Dampf. Niemand konnte den Deutschland-Achter gestern auf dem Bleder See gefährden, nicht die hoch gewetteten Briten, die viel zu verhalten begannen, um eine Chance zu haben, noch die stabilen Kanadier oder die flinken Australier, die nach 500 Metern noch gleichauf mit „Team Germany“ lagen, aber am Ende nur Vierte wurden. „Wir waren eigentlich auf einen harten Endspurt eingestellt“, schilderte Johannesen, „aber dazu kam es gar nicht. Der kräftige Schiebewind hat uns zusätzlich geholfen. Dadurch war das Rennen ganz schnell vorbei.“
Die positive Bilanz des Deutschen Ruder-Verbandes am ersten Finaltag rundeten zwei weitere Medaillen ab. Der Doppelvierer der Frauen holte ebenfalls Gold vor den USA und Neuseeland. Im nicht olympischen Leichtgewichts-Zweier ohne Steuermann mussten sich die Hamburger Bastian Seibt und Lars Wichert den Booten aus Großbritannien und Italien geschlagen geben und gewannen Bronze.