Moorfleet/Ochsenwerder. Von ehemaligen Bordell bis Fasshotel: NDR-Fernsehreihe zeigt besondere Unterkünfte zum Übernachten. Die liegen auch im Landgebiet.

Geht es um Städtereisen in Deutschland, ist Hamburg bei Touristen absoluter Spitzenreiter: 14,7 Millionen Übernachtungen wurden in der Freien und Hansestadt im Jahr 2022 gebucht. Aber nicht alle Gäste können in den berühmten Nobelherbergen wie dem Hotel Vier Jahreszeiten oder dem Hotel Atlantic, Dauerwohnsitz von Udo Lindenberg, unterkommen. Die NDR-Fernsehreihe „die nordstory“ zeigt einige Alternativen zu diesen Hotellegenden – die auch in den Vier- und Marschlanden zu finden sind.

Helmut Burmester vom Erlebnishof am Moorfleeter Deich mit seinen Alpakas.
Helmut Burmester vom Erlebnishof am Moorfleeter Deich mit seinen Alpakas. © NDR/Jan Peter Gehrckens

Am Freitag, 25. August, ist die Entdeckungstour von 20.15 Uhr an im NDR Fernsehen zu sehen. Sie führt vom Camping an der Elbe am Blankeneser Strand bis zum Fasshotel in der Wein- und Friesenstube von Arne Meyer in Ochsenwerder, vom ehemaligen Nobelbordell bis zur hippen Kabinenunterkunft in St. Georg, vom ehemaligen Waschhaus bis zum Erlebnishof mit Alpakas der Familie Burmester am Moorfleeter Deich.

Einzimmer-Unterkunft in einem ehemaligen Hafenkran

Um mal richtig runterzukommen, sind die Häuser Seeblick und Meereswoge auf der Elbinsel Neuwerk, die zum Bezirk Hamburg-Mitte gehört, ideal: jede Menge Watt rund um das drei Quadratkilometer große Eiland mit 17 Stammbewohnern. Diese Herbergen liegen im Schatten von Hamburgs ältestem Bauwerk, dem großen Leuchtturm von 1310. Jede Menge Ruhe gibt es hier, 120 Kilometer von der Hamburger Innenstadt entfernt.

Auf dem Hof der Wein- und Friesenstube gibt es ein Fasshotel.
Auf dem Hof der Wein- und Friesenstube gibt es ein Fasshotel. © BGZ | Diekmann

Abgeschiedenheit bietet garantiert auch das Hafenkran Hotel in der Hafencity, der ehemalige Kran Greif ist zur Einzimmer-Unterkunft im alten Sandtorhafen mit Blick auf die Elbphilharmonie umgebaut worden. Hendrik betreut die Gäste hier und sorgt dafür, dass der Kran auch funktioniert. Klettern gehört zum Handwerk des Studenten, der Rezeption, Küchendienst und Zimmerservice in Personalunion vereint.

Seidentapeten und Spiegel im ehemaligen Bordell

In luftiger Höhe lässt sich ein paar Meter weiter auf Hippie-Art campen: Die Macher vom Miniatur Wunderland Hamburg sind beteiligt am „Pierdrei“, dem ungewöhnlichen und verspielten Hotel: Drei Campingwagen stehen auf einer Terrasse im ersten Stock bereit, ein Späti lockt rund um die Uhr, und der Rackersroom nimmt sich der Kleinen an.

Sebastian Drechsler ist der dritte Bruder im Bunde der beiden Gründer des Miniatur Wunderlands Hamburg und pendelt zwischen Touristenattraktion und -unterkunft hin und her. Beide sind erst einmal dem Lustprinzip verpflichtet; dass sie sich dabei zum guten Geschäft entwickelt haben, wird gern in Kauf genommen.

Die Geschäfte in einem ehemaligen Bordell am Steindamm laufen auch wieder besser, seitdem die Räume zum Hotel umgewidmet wurden. Seidentapeten und Spiegel über den Himmelbetten sind geblieben. Üppige Lüster, in denen sich schon einmal ein Flachmann verirren kann, raunen von der Vergangenheit der Räumlichkeiten, die heute gern von der Kunstszene frequentiert werden.

Ungewöhnliche Übernachtungen bieten auch die Kojen auf dem „Feuerschiff“ und der „Cap San Diego“. Beide Schiffsklassiker bieten den Gästen ganz neue Aspekte der Hafenstadt und des Hafenlebens. Die Fernsehreihe „die nordstory“ erforscht Hamburgs ungewöhnliche „Bettgeschichten“, ein unterhaltsamer kleiner Reiseverführer.