Lohbrügge. Ein 52-Jähriger soll im November die Mutter seiner beiden Söhne ermordet haben. Ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Es war eine Tat, die über die Grenzen des Bezirks Bergedorf hinaus für Entsetzen sorgte. Am 4. November des vergangenen Jahres sticht ein 51-Jähriger seine Ex-Frau am Harnackring in Lohbrügge mit einem Messer nieder. Die 35-Jährige verblutet noch in ihrer Wohnung. Zusammen hatte das frühere Ehepaar zwei Söhne, die zur Tatzeit vier und zwölf Jahre alt waren.

Im Prozess gegen den in Pakistan geborenen deutschen Staatsbürger wird an diesem Donnerstag, 13. Juli, das Urteil erwartet. Der Mann muss sich seit dem 26. April vor dem Landgericht Hamburg wegen Mordes aus niederen Beweggründen verantworten. Staatsanwaltschaft und Nebenklage fordern eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Prozess: 52-Jähriger muss mit lebenslanger Freiheitsstrafe rechnen

Das schreckliche Verbrechen hatte im Bezirk eine Welle der Anteilnahme ausgelöst. Über eine Plattform im Internet kamen rund 26.000 Euro an Spenden für die Hinterbliebenen zusammen. Zudem gab es am Heiligabend des vergangenen Jahres eine große Spendenaktion im Suhrhof Pub, wo bei Glühwein und Weihnachtsmusik Geld gesammelt wurde.

Die Spenden kamen der Mutter der getöteten Johanna A., bei der die beiden Söhne mittlerweile untergebracht sind, zugute. Durch das Geld sollten ein Umzug in eine größere Wohnung ermöglicht werden und die Kosten für die Beerdigung – das Opfer wurde Anfang Dezember auf dem Geesthachter Waldfriedhof beigesetzt – gedeckt werden.

Mann soll frühere Partnerin aus Wut getötet haben

Zu Prozessbeginn hatte die Staatsanwaltschaft berichtet, dass sich das Paar zwei Jahre zuvor getrennt hatte. Es habe aber immer wieder Kontakt gegeben. Der Mann habe vergeblich versucht, seine Frau zurückzugewinnen. Die Scheidung drei Wochen vor der Tat und eine neue Beziehung seiner Frau habe den nicht vorbestraften Angeklagten in Wut versetzt.

Am Vormittag des 4. November hatte sich in der Wohnung der Frau ein lautstarker Streit entwickelt, woraufhin der heute 52-Jährige seiner früheren Partnerin in den Bauch stieß. Gleich zweimal wurde ihre Beckenhauptarterie durchtrennt. Das Messer soll eine Klingenlänge von rund 20 Zentimetern gehabt haben. Der Tatverdächtige betätigte zwar noch selbst den Notruf, doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät.

Verteidigung soll am Donnerstag plädieren

Laut Staatsanwaltschaft hat der nicht vorbestrafte Mann in den bisherigen Vernehmungen die Tat gestanden. An diesem Donnerstag soll nach Angaben des Landgerichts die Verteidigung plädieren, danach könnte das Urteil gesprochen werden.