Lohbrügge. Jeder gibt, was er mag – regelmäßig, monatlich, jährlich. Was die Menschen davon haben, den kulturelle Treffpunkt zu unterstützen.

Irgendwann sind alle Krisen mal überwunden. Da ist sich Simone Schmidt sehr sicher. Und dann werden diejenigen, die sich dem Freundeskreis des Lola Kulturzentrums angeschlossen haben, über die Unterstützung ihres Lieblingsladens möglicherweise sehr glücklich sein. Denn sie könnten dafür gesorgt haben, dass es den kulturellen Treffpunkt an der Lohbrügger Landstraße trotz Corona- und Energiekrise weiterhin gibt, das Management weiterhin tolle Aktionen, Konzerte, Bildungs- und Freizeitangebote an Land zieht.

Mit der Einrichtung von Freundeskreisen hat Simone Schmidt gute Erfahrungen gemacht. Bei ihren Vorgängerstationen – die 48-Jährige arbeitete jahrelang für die Hamburger Kammerspiele und das Ohnsorg-Theater – funktionierte diese Art der Unterstützung sehr gut. Nun versucht es die Lola-Pressechefin mit einer Aktion unter dem Titel „Lola, meine Leidenschaft“. Sie sagt: „Ich mag die Arbeit eines Freundeskreises, weil ich weiß, dass es den beteiligten Häusern gut tut und einfach supergut funktioniert.“

Der kulturelle Treffpunkt an der Lohbrügger Landstraße sucht Unterstützer

Die Lola erhält zwar öffentliche Zuschüsse, muss die Hälfte der Kosten aber selbst tragen – gerade jetzt eine ganz neue Anforderung mitten in der Energiekrise. Da braucht es neue Einnahmequellen: Wer dem Freundeskreis beitritt, zeige laut Schmidt seine Identifikation mit der Lola und könne als „Multiplikator“ fungieren. Nicht nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda in seinem Umfeld, sondern insbesondere auch an den Orten, wo sich der Lola-Freund im Alltag bewegt – also Arbeitsplatz, Geschäfte, Sportvereine und so weiter. Ziel des Ganzen sei es, den Kontakt zu den Leuten zu halten und sie auch längerfristig an das Haus zu binden.

Die Aktion laufe an, „nicht explosionsartig“, gibt Simone Schmidt zu, „wir sind schließlich in Krisenzeiten.“ Doch auf ein explosionsartiges Tempo komme es gar nicht an, mehr auf das generelle Bekenntnis zur Stadtteilkultur: „Jeder soll entscheiden, was er regelmäßig, monatlich oder im Jahr geben möchte“, erklärt Schmidt das Prinzip. Die Lola kalkuliert nicht kurzfristig mit etwaigen Einnahmen.

Wer im Freundeskreis der Lola Mitglied ist, kann Vorteile genießen

Freundeskreis-Mitglieder haben natürlich auch Vorteile. Zum Beispiel erhalten sie per E-Mail oder Post die aktuellsten Infos über kommende Events, erhalten sowieso das Monatsprogramm und werden manchmal zu ausgewählten Programmhighlights eingeladen. Außerdem ist ein Jahrestreffen aller Freunde in der Lola vorgesehen. Simone Schmidt sucht auch Firmen aus der Region, die sich dem Freundeskreis anschließen wollen.

Anlässlich des 30. Geburtstags der Lola kann, wer Freund werden möchte, einen der limitierten Lola-Stoffbüdel mit Geburtstagsaufdruck bekommen. „Davon gibt es nur 100 Stück“, weiß Schmidt. Diesen Beutel gibt es für den einmaligen Förderbetrag von 5 Euro, Exemplare gibt es im Büro, bei Veranstaltungen und in der Lola-Bar auf Anfrage. Dort liegt auch der Flyer „Lola, meine Leidenschaft“ aus.

„Wir merken die Kriseneffekte. Es gibt noch nicht wieder den Zuspruch im Vorverkauf für unsere Angebote wie vor Corona. Und die Fördermittel für Kultur fließen ja auch nicht mehr so“, sagt die Wahl-Neuengammerin Schmidt. Die sich über viele neue Freunde riesig freuen würde.