Hamburg. Politik überraschend einig: Rolle rückwärts bei Ampelschaltung an Lohbrügger Kreuzung, Zebrastreifen in Nettelnburg bleibt dauerhaft.

Fraktionsübergreifende Einigkeit gibt es in Bergedorfs Politik neuerdings dabei, die Straßen im Bezirk fußgängerfreundlicher zu machen. Zwar sorgt der seit zwei Jahren laufende Rückbau der Lohbrügger Hauptstraße zwischen Binnenfeldredder und Sander Damm von vier auf zwei Fahrspuren zugunsten der anderen Verkehrsteilnehmer noch regelmäßig für Kritik. Doch bei zwei anderen Projekten schlugen sich im jüngsten Hauptausschuss der Bezirksversammlung nun alle sechs Fraktionen von der Linken über die Koalition aus SPD, Grünen und FDP bis zur CDU und die AfD auf die Seite der Fußgänger.

So ging überraschend ein Antrag durch, der den Verkehrsfluss auf der Kreuzung Mendelstraße/Lohbrügger Landstraße in Richtung Bergedorfer Zentrum grundlegend ändert: Die Politiker votierten dafür, gleichzeitig Grün zu geben für Fahrzeuge aus der Mendelstraße sowie die links von ihnen die Lohbrügger Landstraße querenden Fußgänger. Vor einigen Jahren war das erst geändert worden, weil es so kaum mehr als zwei Autos oder ein Linienbus in Fahrtrichtung Osten über die Kreuzung schafften.

Politiker aller Fraktionen im Hauptausschuss entdecken ihr Herz für Fußgänger

Jetzt soll die verkürzte Querungszeit für die Fußgänger wieder verlängert werden, weil nach Beobachtung der Politiker vor allem Senioren Schwierigkeiten hätten, die Lohbrügger Landstraße überhaupt noch zu queren. Die von der CDU vor Beschlussfassung empfohlene Befragung der Verkehrspolizei wurde verworfen. Ob diese das Vorhaben überhaupt genehmigt, ist offen.

Sicherer erscheint die polizeiliche Zustimmung zum zweiten Fußgängervotum der Politiker: Sie schlugen sich einstimmig auf die Seite der Nettelnburger, die mit 400 Unterschriften gefordert hatten, den provisorischen Zebrastreifen im Bereich der Baustelle auf der Nettelnburger Straße in Höhe des Hans-Förster-Bogens zu einer dauerhaften Querung zu machen.