Hamburg. Kampagne der „Bergedorfer Engel“ erhält Unterstützung von prominenten Fußballspielern. Ziel: Übernachtungen in Hotels ermöglichen.

Regen, scharfer Wind und zum Wochenende nur noch einstellige Höchstwerte: Zwar hat Hamburg schon sein Winternotprogramm gestartet, doch der Verein „Bergedorfer Engel“ sorgt sich um jene Obdachlose , die sich Massen-Unterkünften verweigern und allein aus psychischen Gründen mal eine ruhige Auszeit brauchen – im Hotel.

Zudem fordern nicht nur CDU und Linken-Politiker, die randständigen Menschen in den derzeit leeren Hotels unterzubringen – auch die Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka und Joshua Kimmich vom FC Bayern München wollen mit ihrer Initiative #WeKickCorona helfen – und haben die „Bergedorfer Engel“ bereits mit 3000 Euro unterstützt. „Gemeinsam ist viel möglich für alle, die auf sofortige Hilfe angewiesen sind“, betonen die 25-jährigen Profikicker, deren Aktion auch von Ex-Weltmeistern wie Mats Hummels, Benedikt Höwedes und Julian Draxler unterstützt wird.

Bergedorfer Obdachlose bekommen Unterstützung von Fußball-Nationalspielern

Nationalspieler Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka helfen mit ihrer Aktion #WeKickCorona.
Nationalspieler Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka helfen mit ihrer Aktion #WeKickCorona. © dpa | Marius Becker

„Das ist ein guter Start für unsere Spendensammlung“, freut sich „Oberengel“ Thorsten Bassenberg, der sich vorgenommen hat, „300 Bergedorfer Nächte“ zu spendieren. Mit den „My Bed“-Appartementhäusern wurden günstige Optionen am Kurfürstendeich ausgehandelt, wo es zudem Duschen und Kochmöglichkeiten für die Gäste gibt. „Wir wären schon froh, wenn wir dort drei bis fünf Obdachlosen eine gute Winterzeit bieten könnten“, so Bassenberg.

Wer unter www.betterplace.org nachschaut, kann sofort spenden und erfährt Details: Viele Obdachlose haben eine Vorerkrankungen und gehören zur Risikogruppe, zumal sie selten gute Möglichkeiten haben, die Hygieneregeln einzuhalten. „Deswegen brauchen sie jetzt besonderen Schutz, Respekt und Würde“, erklären die „Engel“, die mit Kosten in Höhe von 9000 Euro kalkulieren.

An Kleidung und Schlafsäcken mangelt es derzeit nicht

Bislang sind 13 Spenden eingegangen. Aber die Kampagne ist erst am Anfang, und „jeder Tag zählt“, weiß Bassenberg. Er setzt darauf, dass auch die Belegung von Doppelzimmern möglich ist, sodass möglichst vielen Bergedorfern (und natürlich auch Auswärtigen) geholfen werden kann.

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Unterdessen weist der Verein darauf hin, dass es an Kleidung und Schlafsäcken derzeit nicht mangelt: Die Bergedorfer Sozialstation könne Hilfesuchende gut ausstatten. Wohl aber wird noch Geld gesammelt, um Socken und Unterwäsche kaufen zu können sowie Lunchpakete.