Hamburg. Ein Mann war in fünf Fällen in Häuser eingedrungen und hatte kuriose Forderungen gestellt. Nun wurde ein Verdächtiger geschnappt.

Wer ist bloß dieser unheimliche Eindringling, der in den Vier- und Marschlanden plötzlich in fremden Häusern steht – zum Schrecken der Bewohner? Seit Anfang Dezember haben sich besorgte Vier- und Marschländer dazu in WhatsApp-Gruppen ausgetauscht. Denn zwischen dem 2. und 4. Dezember war es an mehreren Orten von Spadenland bis Kirchwerder zu gefährlich erscheinenden Zwischenfällen gekommen. Nun hat die Polizei Hamburg den mutmaßlichen Täter vorläufig festgenommen – nachdem er vorher schon ein paar Mal entwischt worden war.

In fünf Häuser an Heinrich-Osterath-Straße, Spadenländer Hauptdeich, Ochsenwerder Norderdeich, Moorfleeter Deich und Kirchwerder Elbdeich war ein Unbekannter Anfang Dezember eingedrungen, jeweils durch nicht abgeschlossene Keller-, Haus- und Garagentüren. Da die Bewohner in der Nähe waren, gab es so einige unliebsame Begegnungen: Plötzlich standen sie dem Eindringling gegenüber. Dieser habe dann beispielsweise ein Glas Wasser, Milch und in einem Fall kurioserweise auch Blumen verlangt, berichtet die Polizei. Dann sei der Eindringling verschwunden.

Polizei Hamburg: An der Mundsburg fiel der unheimliche Eindringling zum ersten Mal auf

Die Beschreibungen des Mannes und weitere Ermittlungen brachten die Polizisten auf die Fährte eines 42-Jährigen ohne festen Wohnsitz, der erstmals am 30. November in Hamburg aufgefallen war.

An der Mundsburg hatten ihn damals Polizisten, die dort an einem Konsulat Dienst taten, überprüft. Denn sein Audi hatte ein abgelaufenes Kurzzeitkennzeichen. Noch während die Beamten die Verwarnung schrieben, machte sich der Autofahrer jedoch auf und davon; eine Verfolgung zu Fuß war nicht möglich.

Polizei Hamburg: 42-Jähriger nach kuriosem Eindringen in Häuser festgenommen

Ein weiteres Mal fiel der Mann zufällig in Stelle (Landkreis Harburg) auf: Polizisten stoppten ihn erneut wegen seines Autokennzeichens. Weil der 42-Jährige unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand und keinen Führerschein hatte, versahen die Beamten das Auto mit einer Kralle. Den Schlüssel konnten sie ihm nicht abnehmen, da der Mann angab, in seinem Fahrzeug zu schlafen.

Es gelang ihm jedoch – wie, ist der Polizei ein Rätsel –, die Kralle zu entfernen und sich wieder davonzumachen. Da gegen ihn mittlerweile ein Haftbefehl vorlag, ermittelten die Beamten nun mit Hochdruck weiter. Und fanden heraus, dass der Mann öfter die Shell-Tankstelle am Hammer Deich nutzte. Als er dort am Dienstagnachmittag vorfuhr, warteten Zivilpolizisten bereits, und die Handschellen klickten. Der 42-Jährige wurde dem Haftrichter vorgeführt, später aber unter Auflagen wieder entlassen.