Fünfhausen. 11.000 Euro sind bei der Spenden-Aktion der Grundschule zusammengekommen. Wer mit dem Geld unterstützt wird.

Meter um Meter sind die Mädchen und Jungen der Schule Fünfhausen-Warwisch gerannt für eine gute Sache. Und sie haben bei ihrem Spendenlauf eine unglaubliche Summe zusammenbekommen: 11.000 Euro. 5000 Euro davon überreichten Klassensprecher, Schulleiterin und Mitglieder des Fördervereins an Dörte Uffenwasser vom Vorstand des Vereins Friends Hands.

Schwer zu sagen, wer von allen Beteiligten am glücklichsten oder stolzesten war. Denn alle leisten einen großen Beitrag, der Grundschule der Steven Tito Acadamy in Bagamoyo/Tansania zu helfen. Mit dem Geld werden Lehrbücher nach Afrika geschickt und in Bagamoyo werden die Toiletten saniert und das Schulbüro renoviert, berichtet Dörte Uffenwasser. Sie lebt mit ihrer Familie in Reitbrook, Tochter Liv (9) geht in die 4. Klasse der Schule, Sohn Len (4) in die Kita. Während der Projektwoche Afrika stellte Dörte Uffenwasser den Verein Friends Hands vor, den sie 2017 mitgegründet hatte. „Meine Freundin Nora Lau hat dort an der Schule drei Jahre gearbeitet und als sie nach Deutschland zurückkehrte, meinte sie: dort müssen wir unbedingt helfen. So entstand die Idee für den Verein.

Grundschule Fünfhausen-Warwisch hilft Kindern in Afrika

Die Schüler waren sofort Feuer und Flamme für dieses Projekt und insbesondere die Viertklässler kämpften auf der Kinderkonferenz der Schule dafür, dass die Spenden an die Schule in Tansania gehen. Andere Schüler wollten lieber den geflüchteten Kindern aus der Ukraine helfen. Schulleiterin Christiane Kaube sagt: „Die Entscheidung für das Projekt in Bagamoyo war knapp. Die Spenden wurden zur Hälfte für die Lerninseln auf unseren Fluren verwendet, sodass die Kinder direkt einen Nutzen davon haben. Die andere Hälfte geht an die sechs bis zwölfjährigen Schüler in Bagamoyo.“

Die Kinder kommen aus den sozial schwächsten Familien, die Eltern sind sehr bedürftig und könnten ihre Kinder woanders nicht zur Schule schicken. Dank der Spenden und der aktiven Hilfe von Dörte Uffenwasser und anderen Vereinsmitgliedern, erhalten die Schüler nicht nur Hilfe bei den Lehrmaterialien, sondern beispielsweise auch Englischunterricht. „In den Pausen dürfen die Kinder nur Englisch sprechen, damit sie es lernen, denn zu Hause wird nur Suaheli gesprochen“, berichtet Uffenwasser von der für die meisten vollkommen fremden Welt. Mindestens einmal im Jahr, so auch wieder Mitte November für neun Tage, fliegt sie in ihrem Urlaub als Mitarbeiterin der Versicherungsabteilung einer Reederei, nach Afrika. „Dort unterrichte ich, verhandele mit den Handwerkern, kontrolliere die Rechnungen und den Baufortschritt der Projekte. Und besuche natürlich meine beiden Patenkinder, die in regem Austausch mit meiner Tochter Liv stehen.“

Der Verein Friends Hands vermittelt auch Patenschaften

Patenschaften zu vermitteln gehört ebenfalls zu einem wesentlichen Bestandteil der Arbeit von Friends Hands. „Wir vermitteln Paten, Schule und Lehrer in Bagamoyo suchen die Kinder für Patenschaften aus. Die Schule hat bereits weltweit Patenschaften“, erklärt Uffenwasser. Daraus entstehen auch Aktionen wie das HIV-Projekt „We are stronger“, es dient der Aufklärung und Gesundheitsvorsorge. Dörthe Uffenwasser und Vereinsmitglieder haben beispielsweise die Schüler in ein Krankenhaus begleitet, in dem diese über Vorsorge, Hygiene und Details der Erkrankung aufgeklärt wurden.

Die 188 Vor- und Grundschüler der Schule Fünfhausen-Warwisch erfahren etwas über das Leben der 180 Schüler der Steven Tito Acadamy der Klassen eins bis sieben in einem selbst gedrehten Film aus Bagamoyo, der dort von professionellen Filmemachern begleitet wurde. Nach der siebten Klasse können die Schüler Prüfungen ablegen, die sie zum Besuch weiterführender Schulen berechtigen. Für die Kinder in Fünfhausen ein enormer Anreiz, möglichst viele Kilometer beim Spendenlauf zu absolvieren, um tatkräftig helfen zu können.

Zwei Schüler sind jeweils 13 Kilometer beim Spendenlauf gerannt

Jeder ist nach seinem Möglichkeiten die 500 Meter lange Runde um die Schule gelaufen. Die Schüler Eno und Jonas (beide 9) der Klasse 4b haben sogar 26 Runden absolviert und sind somit die Höchstleistungen von 13 Kilometer gelaufen. Es war der dritte Spendenlauf an der Schule, erneut perfekt organisiert vom Fachleiter Sport Mirco Witthöft. Schulleiterin Christiane Kaube betont: „Ohne das Ehrenamt, das Engagement der Eltern und des Fördervereins, deren neuer Vorsitzender Thorsten Lemm ist, wären viele Aktionen und Projekte an der Schule nicht realisierbar.“ Der scheidende Fördervereinsvorsitzende Tobias Neumann sagt bescheiden: „Unsere Gegenleistung ist das Lächeln der Schüler“. Die Freude der Schüler in Fünfhausen-Warwisch, der unbändige Jubel der Schüler in Bagamoyo über Lehrbücher, das ist die Motivation, die Eltern und Lehrkräfte täglich in ihrer Arbeit bestärkt und ermutigt weiter aktiv zu bleiben. Wer helfen möchte, findet weitere Informationen über den Verein unter www.friendshands.org und über die Schule und den Förderverein unter www.schule-fuenfhausen-warwisch.de.