Kirchwerder. Was eine Kleinlibelle und ein Frosch miteinander zu tun haben – davon erzählt Ute Meede in ihren Naturbeobachtungen.
Das Große Granatauge ist eine Kleinlibelle aus der Familie der Schlanklibellen. Diese Libellenart sitzt gern auf Blättern in Gewässern mit reichlich Unterwasservegetation. Der bewegungslos erscheinende Grünfrosch reagierte nicht auf das aufsitzende Granatauge.
In dieser Jahreszeit, in der das Quaken aus Gewässern ertönt, dominieren Hormone und weniger die Nahrungssuche. Allerdings ist bei Libellenpaarung und der gemeinsamen Eiablage durchaus ein Anreiz für die Grünfrösche nach der Nahrung zu schnappen.
Diese Naturbeobachtung zeigt sehr gut das Größenverhältnis von Libelle und Frosch
as Große Granatauge ist mit seiner Körperlänge von dreieinhalb Zentimetern in dieser Situation ein guter Maßstab, um die Länge des Grünfrosches und somit auch die Art einschätzen zu können. Es ist der Kleine Teichfrosch mit einer Länge von nicht mehr als neun Zentimetern.
Der Kleine Teichfrosch ist in allen aquatischen Lebensräumen der anderen Grünfrösche zu finden. Im Gegensatz zu den Braunfröschen wie dem Grasfrosch und dem Moorfrosch, halten sich die Grünfrösche im Sommer im oder am Wasser auf, sie sind wärmeliebend. Grünfrösche sind mit drei Arten vertreten. Die systematische Zuordnung der Grünfrösche befindet sich fortlaufend im Umbruch. Die drei Arten können sich miteinander erfolgreich paaren und die Nachkommen sind weiterhin fruchtbar. Alle Amphibienarten sind gefährdet durch Wasserverschmutzung, Zerstörung der Laichgewässer, der Landlebensräume und durch Abbauprodukte des Hormons Testosteron können weibliche Tiere vermännlichen.
Leuchtend rote Augen verhelfen der Libelle zu ihrem Namen
Das Große Granatauge fällt durch seine leuchten roten Augen auf. Die letzten beiden Hinterleibssegmente neun und zehn sind leuchtend blau, im Unterschied zum Kleinen Granatauge. Das Große Granatauge tritt in Mitteleuropa relativ häufig auf und in Nordeuropa über den Polarkreis hinaus. Östlich ist es in Asien bis nach Japan verbreitet. Es verlässt selten den direkten Bereich der Gewässers. Das Männchen fliegt ausdauernd und verteidigt sein Territorium auch gegen andere Libellenarten robust. Hat das Männchen ein Weibchen erobert, wird noch vor der Paarung ein Flugtanz aufgeführt.
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Sobald die Partner ein Paarungsrad bilden, landen sie auf dem Gewässer mit schwimmenden Pflanzenteilen. Während des Fluges zur Eiablage und auch während der Eiablage, hält das Männchen seine Partnerin mit seinen Hinterleibsanhängen (Cerci) hinter deren Kopf fest. Für die Eiablage sticht das Weibchen die Eier in Wasserpflanzenstängel. Beide können dafür sogar gemeinsam bis zu etwa einer Stunde unter die Wasseroberfläche abtauchen. Die Larven entwickeln sich schnell am Gewässergrund und im Röhricht. Sie sind relativ groß, haben dunkel gebänderte Kiemenblätter und überwintern im letzten Entwicklungsstadium. Das Große Granatauge ist in seinem Bestand gesamteuropäisch nicht gefährdet.