Kirchwerder. Der kleine Krabbler lebt in Birken- und Schwefelporlingen. Seine Nahrung ist sehr speziell und ohne Alternative.
Er ist ein kleiner Spezialist: Der Gelbbindige Schwarzkäfer misst nur sechs bis acht Millimeter. Er besitzt einen hochgewölbten Körper und seine Deckflügel (Elyten) sind mit gelblich-orangefarbenen, gezackten Querbändern gezeichnet. Das hintere Band ist in der Mitte unterbrochen. Lebensraum für den Gelbbindigen Schwarzkäfer sind Birken- oder Schwefelporlinge.
Am Kirchwerder Marschbahndamm ist ein Schwefelporling an einer Pappel zu finden. Der Gelbbindige Schwarzkäfer bevorzugt ältere Exemplare dieser Baumpilze, solche, die bereits abgestorben oder leicht verrottet sind. Da der Käfer in meist höherer Individuen-Zahl in dem Pilz-Fruchtkörper lebt, baut er die Pilzmasse ab und hat aufgrund seiner Wehrdrüsen auch keine Fressfeinde.
Der Gelbbindige Schwarzkäfer ist auch in Deutschland dicht verbreitet
Für den Trupp Gelbbindiger Schwarzkäfer ist der parasitische Pilz die einzige Nahrungsquelle, sowohl für den Käfer selbst als auch für seine Larven. Er kann keine andere Nahrung nutzen und wird deshalb als mycetobionte Art bezeichnet. Die Pilzfäden (Myzel) des Schwefelporlings parasitieren Laubbäume und erzeugen im Holz Braunfäule. Dieser Pilz ist auf allen Kontinenten vor allem in wärmeren und gemäßigten Gebieten wie in Deutschland relativ dicht verbreitet.
Die Käfer erscheinen Ende April, Anfang Mai, um sogleich ihre Eier in dem Wirtspilz abzulegen. Damit ist ihr Lebenszyklus beendet. Die Larven entwickeln sich im Pilzfruchtkörper und schlüpfen als ausgewachsene Käfer (Imago) Ende Juni bis Juli. Bei guten Wetterbedingungen kommt es häufig zu einer erneuten Eiablage, deren Larven sich bereits im September verwandeln (metamorphosieren).
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Bereits nach erstem Nachtfrost verlässt der Käfer den Pilzfruchtkörper, um in Totholz, unter loser Borke oder im Holzmulm zu überwintern. Die Art gilt als nicht gefährdet und ist vor allem in pilzbefallenen Wirtschaftswäldern verbreitet. Der Gelbbindige Schwarzkäfer ist als Spezialist nicht an bekannten essbaren Pilzen zu finden und es geht von im somit keine ökonomische Schadwirkung aus.