Kirchwerder. Unterhaltungsclub Gambrinus sieht eine realistische Chance, dass am 16. April wieder ein großes Osterfeuer im Deichvorland brennt.

Tausende Menschen stehen und sitzen auf dem Deich, genießen bei kalten Getränken und heißer Bratwurst einen Klönschnack mit Freunden und wärmen sich im hellen Schein des Feuers: Dieses Bild bot sich jahrzehntelang am Karsonnabend, wenn der Unterhaltungsclub Gambrinus sein großes Osterfeuer im Deichvorland von Kirchwerder entzündete.

Zwei Jahre in Folge musste das Feuer aufgrund der Corona-Bestimmungen ausbleiben – das erste Mal in seiner 60-jährigen Geschichte. Nun soll die Tradition wieder aufflammen: „Wir sind positiver Dinge und fleißig am planen, dass das Osterfeuer in diesem Jahr wieder stattfinden kann“, sagt Jörn Bendhaake, seit sechs Jahren Vorsitzender des Unterhaltungsclubs Gambrinus.

Das Osterfeuer in Kirchwerder wird in Verantwortung der Gambrinen organisiert

Der Club, dem derzeit 18 Aktive im Alter von 18 bis 36 Jahren angehören, organisiert das Spektakel im Gegensatz zu den Feuern in Blankenese – um deren Fortbestand es im Februar Diskussionen gegeben hatte – stets auf eigene Kosten und Verantwortung. „Wir sammeln noch Tage später jede einzelne Kippe vom Deich“, versichert Jörn Bendhaake.

Jörn Bendhaake, Vorsitzender des Unterhaltungsclubs Gambrinus 
Jörn Bendhaake, Vorsitzender des Unterhaltungsclubs Gambrinus  © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Ob Miete der Schankwagen, Genehmigungen oder Sprit für den Trecker: Alles wird vom Unterhaltungsclub finanziert. Einnahmen haben die Gambrinen – neben dem Beitrag der Mitglieder in Höhe von 25 Euro pro Jahr – nur über den Getränkeverkauf beim Osterfeuer.

In diesem Jahr soll es zwei Schankwagen am Sander Deichweg sowie einen am Feuer geben, kündigt Jörn Bendhaake an. Auf ein Zelt, in dem es bei der letzten Auflage in 2019 auch Musik und Tanz gab, werde hingegen auch in Absprache mit der Polizei verzichtet, berichtet Jörn Bendhaake.

Wenn alles klappt, wird der Holzstapel am 16. April entzündet

Die Zustimmung von der Hamburg Port Authority (HPA) für das Feuer auf dem ehemaligen Löschplatz an der Elbe liege bereits vor, erklärt der Vorsitzende. Er hofft, dass auch die Genehmigung vom Bezirksamt bald eingeht. Dann würde das Feuer am 16. April gegen 20 Uhr angezündet.

Wer Baumschnitt für das Feuer abgeben möchte, kann sich melden

Der Stapel wird dann allerdings wohl nicht ganz so hoch sein, wie zuletzt, schätzt Jörn Bendhaake. Schließlich konnten die Junggesellen da schon viel früher anfangen, Material für das Feuer einzusammeln. Vorausgesetzt, jetzt läuft alles nach Plan, würden sie am 26. März beginnen, Buschwerk einzufahren. Wer dafür noch Baumschnitt abgeben möchte, kann sich melden unter der Handynummer 0151/64 41 32 00.

Gegründet wurde der Unterhaltungsclub Gambrinus 1885 von fünf jungen Männern, allesamt unverheiratet. Sie benannten ihren Club nach dem sagenhaften flandrischen König und Patron der Bierbrauer. Die Gambrinen haben sich dem Frohsinn, der Gemütlichkeit und dem Genuss des Gerstensaftes verschrieben. Für Jörn Bendhaake, der schon als Zehnjähriger mitfahren durfte, bedeutet der Club aber viel mehr: „Es geht um Zusammenhalt und Gemeinschaft. Es ist immer jemand da, der hilft oder ein offenes Ohr hat“, weiß der 26-Jährige. Er freut sich, dass das Clubleben nach zwei Jahren nun endlich wieder aufleben kann. Bei der Generalversammlung nach Ostern will er sich erneut zur Wahl des Vorsitzenden stellen. „Vorausgesetzt, die Jungs packen beim Osterfeuer auch fleißig mit an.“